Die Gemeinde Pauillac mit ihren 1.200 Hektar Rebfläche, die sich nördlich an die Gemeinde Saint-Julien anschließt, ist so etwas wie der Herzschlag des Haut-Médoc. Berühmte Namen von höchster internationaler Wertschätzung reihen sich aneinander, mit Chateau Lafite-Rothschild, Chateau Latour und Chateau Mouton-Rothschild sind hier gleich drei der fünf 1er Crus ansässig. Insgesamt 18 der 61 klassifizierten Cru Classés sind hier beheimatet, darunter auch etwa die beiden legendären 2ièmes Crus Classés Chateau Pichon Longueville Baron und Chateau Pichon Comtesse de Lalandes. Zu den Icons zählen aber auch Chateau Duhart-Milon-Rothschild, Chateau d´Armeilhac, oder auch Chateau Lynch-Bages, das im 21. Jahrhundert einen geradezu kometenhaften Aufstieg in die bordelaiser Spitzenklasse erlebte. Pauillac erstreckt sich über 6 Kilometer einerseits im Südwesten der namensgebenden Stadt Pauillac, die auch gerne als die Hauptstadt des Médoc angesehen wird, wie auch im Nordwesten des Ortes. Dabei handelt es sich jeweils um Schotterbänke, die im Falle der gar nicht so seltenen Regenfälle den Weinbergen einen geradezu perfekten Wasserabzug gewährleisten. Im Westen in Richtung Atlantik wird das Terroir in dem gerade einmal 3 Kilometer breiten Streifen von Pauillac sandhaltiger mit einem steinigen Untergrund. Es ist das Terroir vor allen Dingen für eine Rebsorte, den Cabernet Sauvignon, der hier die Cuvée eindeutig dominiert. Verfeinert wird er in den Weinen mit kleinen Beigaben von Merlot, Cabernet Franc oder auch Petit Verdot. In manchen Jahren kann ein Wein je nach Witterungsverlauf sogar aus 100% Cabernet Sauvignon bestehen, wie Chateau Lafite-Rothschild bereits bewiesen hat. Die Weine von Pauillac sind kraftvoll, aber auch sehr elegant und finessenreich zugleich, die Besten verfügen unter anderem auch wegen ihres beträchtlichen Tanningehalts über ein ganz enormes Reife- und Alterungspotential. Sie zählen nicht nur zu den gesuchtesten Weinen aus Bordeaux überhaupt, sie gelten auch als die großen Vorbilder und Ideale für die sogenannten „Bordeaux-Blends“ der Neuen Welt, etwa aus Kalifornien oder Südafrika.