Restaurant der Woche: »Papillon«
Das »Papillon« am Zoologischen Garten begeistert seit Anfang letzten Jahres mit eleganter Einrichtung und einem kreativen, saisonal wechselnden Menü. Chefkoch Nadav Kundel aus Tel Aviv kombiniert mediterrane Aromen mit Einflüssen seiner irakischen Großmutter.
In einem S-Bahn-Bogen, den Berliner Zoo in Riechweite, ist seit etwa einem Jahr das Restaurant »Papillon« beheimatet. Mit vielen Spiegeln, lachsfarbigen Polstermöbeln und einer großen, grünen Bar ist es ein hübsches Restaurant geworden, das so auch in London, New York oder Barcelona sein könnte. Glitzerreste auf den Bänken deuten auf seine Partytauglichkeit hin, die Gäste sind Menschen, die Ruinart Rosé bestellen oder Magnumflaschen Moët & Chandon, mit LED am Boden beleuchtet. Und der in Tel Aviv geborene Koch Nadav Kundel hat ein Menü kreiert, das je nach Jahreszeit geändert wird und das er als mediterran beschreibt, das aber auch nach Tel Aviv schmecken soll.
Da sind etwa die Polenta-Sticks, deren Geheimnis mit seiner im Irak geborenen Großmutter zu tun hat. Die habe oft Amba gekocht, eine Mangosauce, und die schaffe dieses besondere Umami-Erlebnis. Die Vorspeisen sind allesamt gelungen: Das Fisch-Crudo mit asiatischen Noten ist fantastisch, das Rindertatar ist gut geschnitten und gewürzt und hat einen besonderen Crunch, wenn auch die dazu gereichten Cracker etwas süß und etwas dünn gebacken sind. Die Zwiebeltarte ist interessant rauchig, die Tomatensauce zur Burrata geschmacklich besonders dicht. Und die Austern mit Champagnergelee eignen sich auch für Menschen, die den Fischgeschmack lieber überdecken.
Ansonsten stehen Kaviar-Rigatoni auf der Karte, Wagyu-Rind und andere Gerichte, die eine bestimmte Klientel anziehen: Tomahawk, Seafood, Trüffelpizza oder eine Pasta Vongole. Die ist geschmacklich gelungen, aber vielleicht auch eine Note zu süß. Für das Kürbisrisotto oder die Ricotta-Gnocchi muss man nicht unbedingt herkommen.
INFO
Papillon
Hardenbergplatz 15
10623 Berlin
T: +49 30 555792829
papillon-berlin.com