© Deutsche Zentrale für Tourismus

Kuriose Kulinarik: Die Namen dieser deutschen Speisen könnten für Verwirrung sorgen

Kulinarik
Tradition
Gastronomie
Kulinarisch Kurios

Vom »Halve Hahn« und der »Toten Oma« bis hin zum »Handkäs mit Musik«: die gastronomische Welt erstaunt immer wieder.

Ein Sprichwort sagt es bereits: »Andere Länder, andere Sitten« und dieses greift aber nicht nur bei den ortsüblichen Bräuchen oder Festen, sondern auch im Hinblick auf die kulinarische Welt. Denn sowohl die Speisen der jeweiligen Länder als auch deren Bezeichnung kann fallweise für Kopfschütteln sorgen. So handelt es sich bei der Speise »Halve Hahn« entgegen freudigen Erwartungen, nicht um ein klassisches Brathuhn, sondern in der Tat um einen vegetarischen Snack. Der Name beschreibt eine Scheibe Gouda zwischen zwei Roggenbrötchen-Hälften, abgerundet durch eine Handvoll Zwiebelringe.

Aber nicht nur Tourist:innen die der deutschen Sprache nicht zur Gänze mächtig sind, staunen nicht schlecht wenn sie im Restaurant beispielsweise den »Falschen Hasen« auf der Speisekarte entdecken – auch »Tote Oma« oder »Nonnenfürzle« sind nicht das, wonach sie klingen. Falstaff hat eine kulinarische Erkundungstour unternommen und die interessantesten Gerichte der deutschen Küche entdeckt. Diese fünf Spezialitäten sind besonders bemerkenswert, da ihr Name oft nicht das wahre Gericht widerspiegelt.

Tote Oma

Beginnen wir mit dem wohl am abenteuerlichsten klingenden Gericht »Tote Oma«. Obwohl der Name nicht gerade jedermanns Sache ist, gilt die Speise vor allem in Ostdeutschland als besonders beliebt. Ursprünglich entstand das Gericht in einer Zeit, in der die Lebensmittel knapp waren und Erfindungsreichtum gefragt war. Folglich wurden die verfügbaren Lebensmittel zu unterschiedlichen Speisen verarbeitet. Die Basis der »Toten Oma« bildete schließlich Grützwurst begleitet von Sauerkraut und Salzkartoffeln. Aufgrund der auffälligen Färbung des Gerichts entstand schließlich der makabere Name.

Falscher Hase

Sicher nicht so unbekannt wie die »Tote Oma« aber dennoch ist der Hintergrund des Gerichts nicht so klar. Hierbei handelt es sich um eine traditionelle deutsche Delikatesse, die in die Nachkriegszeit zurückgeht. In den meisten Fällen bezeichnet der »Falsche Hase« einen Braten aus gemischtem Faschierten mit einer Füllung aus gekochten Eiern. Den Namen erhielt die Köstlichkeit aufgrund der Optik, denn der Braten wurde oft in Hasenform zubereitet – abgerundet wurde sie Speise durch Kartoffeln und anderes Gemüse.

Herrgottsbescheißerle

Nicht weniger kurios klingen die sogenannten »Herrgottsbescheißerle« – sie sind eher als Maultaschen bekannt und gelten als schwäbische Delikatesse. Die Teigtaschen werden auch oft als schwäbische Ravioli bezeichnet und können mit Fleisch, Spinat, Zwiebeln und unterschiedlichsten Gewürzen gefüllt sein. Den Namen haben sie einer Legende nach Mönchen zu verdanken, die während der Fastenzeit Fleisch vor Gott verstecken wollten. Also wickelten sie dieses in Teig ein und »sündigten« auf diese Art und Weise. Die Maultaschen können mit Suppe oder angebraten und mit Sauce genossen werden. Das Gericht gilt vielerorts als beliebt unter Genießer:innen und ist tief in der schwäbischen Kochtradition verwurzelt.

Muckefuck

Vielleicht haben die eigenen Urgroßeltern diesen Begriff noch verwendet, vielleicht ist er für manche auch heute noch gang und gäbe. Unter »Muckefuck« ist ein traditioneller deutscher Kaffeeersatz zu verstehen, der besonders während und nach den Weltkriegen beliebt war. Da originaler Kaffee zu dieser Zeit besonders schwer zu bekommen war, wurde hier alternativ zu gerösteten und gemahlenen Getreidesorten wie Gerste, Roggen oder auch Zichorienwurzel zurückgegriffen. Das Ergebnis dieses Ersatzes war ein kaffeeähnliches Aroma, aber ohne Koffein. Der Name des Getränks ist höchstwahrscheinlich auf die französische Bezeichnung »Mocca Faux«, also falscher Kaffee zurückzuführen. Auch heute noch wird der Kaffee als nostalgische Variante zu regulären Kaffee getrunken.

Nonnenfürzle

Ähnlich wie die »Herrgottsbescheißerle« sind auch die nicht weniger lustig klingenden »Nonnenfürzle« eine traditionelle schwäbische Delikatesse. Bei der Süßspeise handelt es sich um kleine, goldbraun gebackene Bällchen aus luftigem Brandteig – sie sind während der Faschingszeit besonders beliebt. Nach dem Frittieren in heißem Öl werden die kleinen Bällchen großzügig mit Puderzucker bestreut. Aufgrund ihrer leichten und luftigen Konsistenz scheint der Name für die kleinen Bällchen passend, da sie offenbar an einen unschuldigen kleinen Pups erinnern.


Nichts mehr verpassen!

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.

Redaktion
Mehr zum Thema