Die Confiserie wird auch weitere Generationen mit Süßigkeiten versorgen

Die Confiserie wird auch weitere Generationen mit Süßigkeiten versorgen
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Traditionsbetrieb gerettet: Wiener Zuckerlgeschäft »Süßes Eck« wird neu übernommen

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Mit dem Ruhestand der Betreiber stand die 110 Jahre alte Confiserie vor dem Aus, nun übernehmen zwei Tortenbäckerinnen. Neu eröffnet wird Ende August.

Die fehlende Nachfolge bedeutete schon für einige Betriebe das Aus - etwas, womit viele Branchen zu kämpfen haben. Umso schöner, wenn es dann doch klappt, noch dazu bei einem der letzten Zuckerlgeschäfte der Stadt.

Die »Confiserie zum süßen Eck« gegenüber der Volksoper an der Währinger Straße 65 besteht bereits seit 110 Jahren. Dass die Geschichte des Betriebs nicht mit dem Ruhestand von Gabriele und Michael Kornherr endet, ist zwei Tortenbäckerinnen zu verdanken: Raphaela Mastella und Nicole Heinrich, die mit dem »Backterium«, ihre eigene Firma betreiben.

Michael Kornherr mit seiner Nachfolgerin Raphaela Mastella
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Michael Kornherr mit seiner Nachfolgerin Raphaela Mastella

Die beiden entdeckten über Social Media den Aufruf nach interessierten Nachfolgern, wie Mastella erzählt: »Wir dachten: Fragen kostet nix, wir können es uns ja einmal ansehen - und es war Liebe auf den ersten Blick.«  Nur eine Woche nach dem ersten Treffen besiegelte man per Handschlag die Neuübernahme.»Wir fühlen uns so gut aufgehoben. Gabriele und Michael stehen uns tapfer zu allem Rede und Antwort.«

Durchkosten durch tausende Süßigkeiten

Das zukünftige Betreiberinnen-Duo steht bereits regelmäßig im Geschäft, um das Zuckerlhandwerk und die vielen Geschichten zu lernen. Noch nicht abgeschlossen ist das Vorhaben, sich durch die tausenden Süßigkeiten sowie 110 Sorten an Lakritze zu kosten.

Ein wenig Zeit bleibt den Tortenbäckerinnen noch. Mit 1. Juli übernehmen sie offiziell - und folgen der Tradition ihrer Vorgänger über den Sommer zu schließen. Wiedereröffnet werden soll voraussichtlich in der letzen Augustwoche.

Nougat-Reserven für den Ruhestand

Das Geschäft und seine Original-Jugendstil-Einrichtung wollen die neuen Betreiberinnen unverändert lassen. Bonbons, Kokus-Stangerl und Wiener Gebäck soll mit dem Segen von Ehepaar Kornherr mit einer Vitrine für Kuchen und Cake-Pops ergänzt werden.

»Wir werden ihnen nicht dreinreden oder wie die Muppets über alles nörgeln. Es muss Entwicklung geben«, so das Paar. Um sich die Pension zu versüßen, hat Herr Kornherr noch vorsorglich vier Kilo Nougat von »La Perla« bestellt. Sollte es ihm je ausgehen, versorgen ihn die neuen Chefinnen gewiss mit Nachschub.


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Verena Richter
Autor
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