Restaurant der Woche: «La Soupière»
Küchenchef Martin Fencz zaubert im «La Soupière» am Zürcher Hauptbahnhof regionale und französische Köstlichkeiten.
«Darf es zum Fisch auch ein Rotwein sein?», fragt Helmut Stadlober. Als könnte man diesem Herrn «Nein» sagen. Wie denn auch? Ganz ehrlich, es gibt sicher bessere Pairings als diese 2021er Bordeaux-Cuvée vom Château Clarke zur Seezunge. Aber was soll’s. Spass macht es allemal. Und ganz falsch liegt der österreichische Maitre d’hotel nicht, wenn er findet: «Die jugendliche Frische erlaubt es, ihn mit dem Fisch zu kombinieren.»
Kristalllüstern, blau gepolsterte Stühle, verschnörkelte Vasen und der Blick auf den Zürcher Hauptbahnhof – in der ersten Etage des «Hotel Schweizerhof» ist die Zeit stehen geblieben. Ob der moderne Touch fehlt oder ob es gerade eben deshalb Spass macht, weil hier rein gar nichts hip und cool oder Instagram-tauglich inszeniert ist, darf jeder selbst entscheiden.
Vor dem Fisch serviert Stadlober einen Tomatensalat mit Burrata, Frühlingszwiebel und Basilikum, wobei er davor die imposanten Tomaten an den Tisch fährt, präsentiert und die Sorten erläutert. Der Zürcher Gewürztraminer von Landolt kontert die Essigsäure perfekt. Dann die soufflierte Seezunge, alte Schule, comme il faut. Auf Spezialwunsch mit knackigem Flaacher Spargel, Tomaten, Petersilie und Kräuteröl.
«Ich mag dazu unsere Hollandaise, auch wenn sie eigentlich nicht zum Gericht gehört», meint der Maitre verschmitzt. Sie passt. Auch das Dessert lässt sich nicht vermeiden. Auf dem Silberwagen machen Gugelhopf, Pannacotta, Tiramisu, Früchte, Zitronenquark- oder Erdbeertörtchen eine zu gute Falle. Das «Soupière» ist keine kulinarische Offenbarung, aber so ein Gastgeber, der seit 20 Jahren Gäste beglückt, kann ein sehr solides Dinner zu einem tollen Erlebnis zaubern.
8001 Zürich
Schweiz
Nichts mehr verpassen!
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.