Restaurant der Woche: «Alpenhof»

Wer angesichts des Namens Chalet Gemütlichkeit vermutet, geht fehl. Ein zeitgemässer kubischer Neubau beinhaltet neben dem Restaurant ein Hotel und eine Bibliothek. Auch bedeutet der Name nicht, dass man in den Alpen ist – man hat lediglich Blick darauf. Gegenüber liegt die imposante Bergwelt des Vorarlbergs. Selber steht der Bau auf der vordersten Krete des Appenzellerlands über dem Rheintal in der Oberegger Fraktion St.Anton, einem beliebten Ausflugsziel. Im Winter ist man hier oft über der Nebeldecke.

In der Küche regiert ein illustres Duo: Laura Röösli hat bei Tanja Grandits gelernt, und den Food-versessenen Perfektionisten und Tüftler ­Ivanassèn Berov kennt man von der «Krone Trogen» und der «Weid» Heiden. Unaufgesetzt ist ihre Küche, ihr hohes Niveau von weniger Geübten vielleicht nicht auf Anhieb zu erkennen. Was immer möglich ist, bereitet man im Haus zu. Vegetarisch ist ein Trend, aber es gibt Ausnahmen: Etwa den vorzüg­lichen Krautwickel mit Füllung von geschmortem Kalb. Das Wurzelgemüse dazu ist mit Gundermann-Öl akzentuiert, was man auch nicht alle Tage sieht.

Bemerkenswert desgleichen die Kraftbrühe samt Dumpling mit einer Füllung aus geräuchertem Kürbis. Die Käseschnitte vermeidet ausgetretene Geschmacksbilder mit der Verwendung von Oberegger Sulzkäse. Weiter zu erwähnen der geräucherte Tofu mit hausgemachtem Joghurt und Rosenkohlbättern. Soulfood vom Besten bietet die Schnitte aus Schokolade, Caramel, Apfel und Shortbread zum Dessert. Entkrampfter Service, der detailliert über alles Bescheid weiss. Für uns ganz klar eine der spannendsten Eröffnungen des Jahres.

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