Restaurant der Woche: Aigu
Im Zuger Restaurant «Aigu» wird Schweizer Küche mit südfranzösischen Akzenten serviert.
Eigentlich bestellten wir bloss ein Glas Wein. Aber dann erschien die Kellnerin gleich mit zwei Sorten. Ob der eine recht sei oder ob doch der andere schöner wäre? Probieren durften wir am Ende beide, blieben dann beim ursprünglich erbetenen weissen Provenzalen von Château des Ferrages (CHF 9,–/Dezi). Aber hey: gute Idee. Für gehobenere Ansprüche hätte es freilich auch gute Flaschen im «Aigu», etwa den Korallenkalk von Tement aus der Steiermark (CHF 73,–).
Ideen hat nicht nur der freundliche Service des Restaurants, sondern auch die Küche, für die Marcel Scheuner verantwortlich zeichnet. Die Speisekarte des Lokals, das sich im «Parkhotel Zug» befindet, wird in Form eines Journals präsentiert und enthält viele Optionen, ohne dabei beliebig zu wirken. Konzept ist ein Mix aus Schweizer Küche und südfranzösischem Flair.
Snacks wie die Pissaladière (CHF 20,–), die man ja in der Schweiz selten findet, verfeinert Klassisches wie Rindstatar samt Markbein und Feigen-Roquefort-Crème (CHF 29,–). Unser gedämpfter Saibling vom Sattel-Brüggli (CHF 22,–) war saftig und von Rauchfisch-Consommé und Saiblingsrillette-gefüllter Crêpe begleitet. Beim Kalbskotelett (CHF 45,–) hatten wir die Grösse unterschätzt und kämpften mit 250 Gramm gut gegartem Fleisch, gratiniertem Camembert und Calvados-Mirabellen. Die Pommes frites schienen nicht hausgemacht, aber das hatten wir auch nicht erwartet.
Dass hier in überdurchschnittlichem Masse Schweizer Produkte verarbeitet werden, auch in der Bouillabaisse von heimischen Fischen (CHF 44,–), ist erwähnenswert. Das Petit dessert (CHF 6,–), auf dem Tablett am Tisch präsentiert, wirkte zu süss, aber die Verabschiedung war herzlich.
INFO
Aigu Restaurant & Bar
im Parkhotel Zug
Industriestrasse 14, 6302 Zug
T: +41 41 7274747
restaurant-aigu.ch