Es war ein herber Verlust für Biel, als Isabel Johner und Wilfried Köster im Frühling 2022 das «Maruzzella» schlossen. Sechs Jahre lang hatte das Duo im schmucken Lokal gekocht und dabei Bekanntheit über die Region hinaus erlangt. Nach einer zweijährigen Pause sind sie nun zurück: zwar in Bern, aber mit demselben Namen und dem gleichen Konzept. Anfang Juni haben sie das vorherige «Marzer» als «Maruzzella» wiedereröffnet. Einiges kommt ihren früheren Gästen bekannt vor – etwa das selbst gebackene Knäckebrot mit Meersalz und Olivendip, das zum Apéro gereicht wird. Sowieso ist hier alles hausgemacht, auf vorfabrizierte Produkte wird verzichtet. Das schmeckt man beispielsweise beim herrlich frischen Zandertatar mit gepickelten Radieschen und Gurken-Meerrettich-Sorbet. Die filigrane Vorspeise überzeugt mit ihren Gegensätzen aus weich und knackig, süss und säuerlich. Das Abendmenü gibt es auch rein vegetarisch, die folgenden Ravioli somit wahlweise mit Kalbsragout oder Ricotta gefüllt. Schön al dente sind sie beide, der Weissweinschaum sorgt für Leichtigkeit. Das Flat-Iron-Steak vom Rind ist perfekt auf den Punkt gegart, dazu gibt es tolle Pommes dauphine – aussen knusprig, innen cremig. Der vegetarische Hauptgang kommt mediterran mit Zucchini-Feta-Talern, Peperoni und Tomatensugo daher. Auf der schönen Weinkarte finden sich noch ein paar Tropfen vom Bielersee, aber auch aus der restlichen Schweiz und Nachbarländern. Erwähnenswert ist nicht zuletzt das Dessert: Zu Erdbeeren und Mascarpone-Creme wird eine delikate Erdbeer-Rosen-Glace aufgetischt. Schön, kann man wieder im «Maruzzella» essen gehen.