Restaurant der Woche: Weid
Forellen aus eigener Zucht sind das Leitmotiv des «Weid» in Heiden, aber auch die Fleischgerichte sind vorzüglich. Hinzu kommt die Terrasse mit Ausblick ins Grüne.
Ivanassèn Berov hat die «Krone» am Landsgemeindeplatz Trogen verlassen und dafür die «Weid» in Heiden übernommen. Berühmt geworden ist dieses Lokal durch die Forellen aus eigener Zucht, die auch heute noch das Leitmotiv der Karte sind. Aber was für Forellen! Berov, produkteversessen und perfektionistisch, wie er ist, holt das absolute Maximum aus dem manchmal immer noch ein wenig unterschätzten Fisch. Es gibt ihn in einer Reihe von Varianten: Natürlich meunière und bleu, aber auch Grenobler Art oder mit Flusskrebsen und Currysauce. Gemeinsam ist allen die perfekte Garung und die einfache, aber sorgfältige Präsentation. So etwas macht jeden Steinbutt oder Wolfsbarsch vergessen. Wer trotz alledem lieber Fleisch mag, findet zum Thema eine kleine, aber vorzügliche Auswahl, namentlich Dry-Aged-Entrecôte und knusprigen Schweinebauch.
Trotz diesem gelungenen Einstand hat man den Eindruck, dass das erst der Anfang ist. Berov ist ein Getriebener, der sich nicht schont, wenn es Neues zu entdecken gilt. Allerdings reizen ihn nicht vorübergehende Moden, sondern wirkliche Trouvaillen oder Wiederentdeckungen. Beispielsweise der Karpfen, den er kulinarisch rehabilitieren möchte, weswegen er die Anlage eines Karpfenteichs ins Auge fasst. Das Restaurant strahlt eine gepflegte Rustikalität aus. Berov hat in hochwertiges Gedeck investiert, das mit der Stilhöhe des kulinarischen Angebots Schritt hält. Die Hauptattraktion ist indessen die Terrasse mit einem phänomenalen Ausblick ins Grüne, auf das klassizistisch geprägte Dorfbild von Heiden und auf den Bodensee. In einer Rangliste der sommerlichen Ausflugsrestaurants wäre die «Weid» zweifellos ein Kandidat für einen Spitzenplatz.
Restaurant Weid
Weidstrasse 43
9410 Heiden
T: +41 71 5711190
www.weidheiden.ch