Der Felsengarten in Sanspareil ist eine einzigartige Anlage aus der Zeit des Bayreuther Markgrafenpaars Friedrich und Wilhelmine.

Der Felsengarten in Sanspareil ist eine einzigartige Anlage aus der Zeit des Bayreuther Markgrafenpaars Friedrich und Wilhelmine.
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12 Geheimtipps für Bayreuth: Die Stadt jenseits der Oper

Bayreuth
Bayreuther Festspiele

Oberfranken hat mehr zu bieten als nur den großen Richard. Von historischen Gebäuden bis zu wunderschönen Wanderwegen: Wir verraten Ihnen zwölf Sehenswürdigkeiten, die noch echte Geheimtipps sind.

BAYREUTH

»BÄCKEREI LANG«

Stärken muss man sich immer – ganz gleich, was man hinter sich hat: fünf Stunden Oper oder fünf Stunden Wanderung. In Bayreuth gibt es dafür keine geeignetere Anlaufstelle als die traditionsreiche Bäckerei und Konditorei Lang. Der Drei-Generationen-Betrieb wurde bereits zum zweiten Mal in Folge von der Falstaff-Community zur »beliebtesten Bäckerei Bayerns« gewählt. Das Gebäude, in dem sich der Traditionsbetrieb befindet, hat schon unzählige zufriedene Kundinnen und Kunden kommen und gehen gesehen, seit es 1764 – unter Bäckermeister Johann Thomas Dollhopf – das sogenannte Backfeuerrecht erhielt.

Mittlerweile werden bei den Langs pro Woche nicht weniger als 40 verschiedene Brotsorten hergestellt. Weil das Mehl für Bäcker eine entscheidende Bedeutung hat, lässt die Familie in Zusammenarbeit mit einem Landwirt und einer Müllerin wenige Kilometer entfernt Oberfränkischen Landweizen und Rotkorn pestizidfrei anbauen. Ein Pflichtkauf ist das fränkische Landbrot. Übers Jahr kommt immer wieder traditionelles oberfränkisches Gebäck dazu: Mutzenmandeln an Fasching, Eierringe an Ostern, Seelspitzen an Allerseelen oder Anislabla in der Adventszeit. Seit 1995 wird auch wieder Bier gebraut und in der eigenen Buschenschänke angeboten. Zum naturtrüben Hellen gibt es dann pünktlich abends um halb acht den begehrten Buddakung, einen Hefekuchen mit gehobelten Mandeln. Genial einfach!

Bäckerei und Konditorei Lang

Jean-Paul-Straße 7, 95444 Bayreuth

T: +49 921 64408, baeckerei-lang.de

 

Die nächsten Buschenschänken finden statt:

4.–6.6, 18.–20.6, 16.–18.7, 30.7.–1.8.2024,

jeweils von 17–20 Uhr

baeckerei-lang.de

BAYREUTH

»JEAN-PAUL-MUSEUM«

Natürlich, Bayreuth ist Wagnerstadt: die Festspiele, die große Geste, Dramen und Errettung. Doch neben dem Operngenie gibt es einen weiteren großen Sohn der Stadt, der nicht gegensätzlicher sein könnte. Die Rede ist von Jean Paul, wie sich der Romantikdichter Johann Paul Friedrich Richter ab seinem 30. Lebensjahr nannte. Auch er wird in Bayreuth umfassend geehrt, mit einem eigenen Jean-Paul-Platz, dem Jean-Paul-Museum und dem Jean-Paul-Weg quer durch Oberfranken.

Der Dichter stammt aus dem nicht weit entfernten Wunsiedel im Fichtelgebirge, ließ sich aber im Alter von 41 Jahren nach etlichen amourösen und literarischen Abenteuern mit seiner Familie in Bayreuth nieder – und blieb dort bis zu seinem Lebensende. Dass Jean Paul weitaus weniger gelesen wird als seine Zeitgenossen Goethe oder Schiller mag mit seinem individuellen Stil zusammenhängen, den man schon an Titeln wie dem »Jubelsenior«, dem »Siebenkäs« oder »Dr. Katzenbergers Badereise« erahnt. Jean Paul schreibt träumerisch, kompliziert und mit satirischem Unterton. Mit anderen Worten: Es ist lohnenswert, sich mit Person und Werk näher zu beschäftigen. Am besten (auch bei schlechtem Wetter) im Jean-Paul-Museum, das ironischerweise, als hätte der Dichter es selbst initiiert, derzeit noch im ehemaligen Wohnhaus von Richard Wagners Tochter Eva und deren Mann Houston Stewart Chamberlain untergebracht ist.

Jean-Paul-Museum

Wahnfriedstraße 1, 95444 Bayreuth

T: +49 921 5071444

GOLDKRONACH

Bereits vor dem Jahr 1000 soll es bestanden haben, das »Dorf Kranach«, wie es in alten Schriften heißt. Als Kranach im Jahr 1365 zur Stadt ernannt wurde, besaß es bereits eine bedeutende Rolle im Abbau von Edelmetallen. Hundert Jahre später stand das nun umbenannte Goldkronach in voller Blüte. Goldschmiede wichtiger Metropolen besaßen Anteile an den Minen, aus denen wöchentlich das Rohmaterial für 1500 Rheinische Goldgulden geholt wurde. Als im 19. Jahrhundert die Vorkommen langsam zur Neige gingen, wurden noch einige Golddukaten geprägt, für die man heutzutage tief in die Tasche greifen muss. Zuschläge von 50.000 Euro und mehr für ein solches Stück sind auf Auktionen keine Seltenheit.

Auch heute kann man in Goldkronach im Besucherbergwerk und beim Goldwaschen nachempfinden, wie der mittelalterliche Goldrausch im Fichtelgebirge ausbrach. Von November bis April bleiben die Stollen mit den prägnanten Namen »Schmutzlerzeche« und »Mittlerer Name Gottes« wegen der in ihnen überwinternden Fledermäuse allerdings geschlossen. Typisch für Franken: Die Scheune auf dem Gelände des Goldbergbaumuseums wird seit 2017 von lokalen Hobbybrauern genutzt, um zumindest ein wenig flüssiges Gold zu erzeugen.

 

Foto bereitgestellt

Goldbergbaumuseum Goldkronach

Bayreuther Str. 21, 95497 Goldkronach

T: +49 9273 502026

goldbergbaumuseum.de

 

Infozentrum und Stollen Goldkronach

Am Goldberg 6a, 95497 Goldkronach

Öffnungszeiten: Mai–September

So: 11–17 Uhr

goldbergbaumuseum.de/besucher-bergwerke

KLEINZIEGENFELDER TAL

Der landschaftlichen Schönheit des vom Weismain durchflossenen Tals kann man sich nur unschwer entziehen. Daher geht das Kleinziegenfelder Tal in der Hochsaison nicht mehr wirklich als Geheimtipp durch. Trotzdem gibt es abseits der üblichen Wander- und Kletterrunden an Wochentagen immer noch wenig besuchte Plätze. Und das Tal hat etwas zu bieten, das es sonst in ganz Franken nicht gibt: die letzte Population des Roten Apollo. Selbstverständlich steht dieser aus den Alpen bekannte Schmetterling unter strengem Schutz, aber mit Glück und einer guten Fotoausrüstung kann man ihn in den Sommermonaten hier bewundern. Der Trockenrasen des Kleinziegenfelder Tals ist mit seinen Felsformationen und den wacholderbestandenen Hängen auch rund ums Jahr Heimat seltener Pflanzen. Hier wachsen (unter Naturschutz) zum Beispiel Küchenschelle oder Rotes Waldvöglein, eine Orchideenart.

Wer die Schönheit des Tals fast für sich allein haben möchte, sollte an schönen Sommertagen entweder kurz nach Sonnenaufgang kommen oder erst dann, wenn Motorradfahrer und Kletterer den bezaubernden Ort wieder verlassen haben.

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Kleinziegenfelder Tal

zwischen Kleinziegenfeld und Schammendorf

LIMMERSDORF

TANZLINDE

Gilt die Eiche mit ihrem geraden Wuchs und ihrem harten Holz im Wagner’schen Sinne als »deutscher Baum«, so ist die Linde das Gewächs der Seele, der Romantik, des Vergnügens. Im Mittelalter diente die heute als Alleebaum beliebte Linde als dörfliches Festzentrum. Irgendwann ist jemand auf die Idee gekommen, bei Feiern nicht nur ebenerdig um den Baum herumzutanzen, sondern ein hölzernes Podest zu errichten, einen veritablen Tanzboden.

In Limmersdorf stammt dieses Podest mit den Sandsteinpfeilern aus dem Jahr 1729, wie die Inschrift verrät. Der Baum selbst dürfte zu dieser Zeit bereits 40 bis 50 Jahre alt gewesen sein. In vier Metern Höhe tanzen die Limmersdorfer seitdem jedes Jahr um den Baum herum. Die 35 Quadratmeter, die der Tanzboden misst, lassen dabei auch Platz für die Musikkapelle. In diesem Jahr ist es vom 24. bis 27. August wieder soweit und die Limmersdorfer Lindenkirchweih zieht Schaulustige aus dem ganzen Umland an. Seit mittlerweile zehn Jahren stehen Limmersdorfer Tanzlinde und »Kerwa« übrigens im deutschen Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Künftig soll das Deutsche Tanzlindenmuseum direkt vor Ort über Bräuche und Bäume berichten.

Tanzlinde Limmersdorf

An der Tanzlinde, 95349 Thurnau

BAMBERG

AN DER REGNITZ

Nein, ein echter Bayreuther würde Bamberg nicht wirklich als Ausflugsziel empfehlen – und umgekehrt noch viel weniger. Immerhin wetteifern beide Städte seit 200 Jahren um die Vorherrschaft in Oberfranken. Protestantische Residenz- und Verwaltungsstadt versus Fränkisches Rom mit barocker Altstadt und Brauerei. Was sich zusätzlich nicht leugnen lässt: Bamberg ist gerade in den Sommermonaten fest in Touristenhand, weshalb man seine Geheimplätze schon genau suchen muss.

Einer der schönsten Spazierwege beginnt frühmorgens am Alten Rathaus und führt über Brücken und Stege schließlich zur Mühlwörth, einem bezaubernden Ufersträßchen an der Regnitz. Diesseits die Inselstadt, am anderen Ufer die Villa Concordia, mittlerweile als internationales Künstlerhaus etabliert, dazwischen der ruhig ziehende Regnitzfluss. Man kommt an der Schleuse 100 vorbei, einstmals die letzte des vor 150 Jahren erbauten Ludwig-Main-Donau-Kanals, und folgt dem Weg in Richtung Hainpark, einer deichartigen Allee zwischen den Regnitzarmen. Jetzt, in den Morgenstunden, kann man hier mit Glück sogar den Eisvogel sehen, der an den Ufern des Flusses brütet. Später strömen die Einheimischen bei heißem Wetter in ihr »Hainbad«, ein hölzernes Flussbad aus den 1930er-Jahren. Einkehren kann man entweder am »Kiosk Hainer« oder bürgerlicher im »Bootshaus Biergarten« direkt an der Regnitz.

 

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Schleuse 100

Mühlwörth 15, 96047 Bamberg

T: +49 951 2976200

SANSPAREIL

»Sanns-parreil«, genau so und nicht etwa auf französische Weise ausgesprochen, lautet die korrekte Bezeichnung für diesen wunderbaren Ort. Markgraf Friedrich von Bayreuth begann hier im Jahr 1744 unter Ausnutzung der vorgefundenen Gegebenheiten, sein eigenes Paradies zu erstellen. »Ohne Gleichen« sollte es sein, wie »sans pareil« auf Deutsch heißt. Markgräfin Wilhelmine zog daraufhin gleich ganz in die ehemalige Burg Zwernitz, zu deren Füßen sich Sanspareil ausbreitet. Nach einer langen Zeit des Verfalls setzte der Freistaat erst in den 1950er-Jahren die Anlagen wieder instand.

Heute betritt man das Gelände unterhalb der Burg Zwernitz. Zwar gibt es den oft fotografierten »Morgenländischen Bau«, aber das wahrhaft Reizvolle an Sanspareil ist die Symbiose von natürlichen und baulichen Elementen. Die Natur sorgt für eine (im Frankenjura nicht unübliche) Felsenlandschaft mit insgesamt 39 an verschiedenen Orten zutage tretenden Felsformationen. In diese sind Skulpturen, Grotten, kleine Teiche und Hecken eingebettet und bieten immer wieder überraschende Ein- und Ausblicke. Markgräfin Wilhelmine entwarf nach dem literarischen Vorbild des »Telemach« von Fénelon einen verschlungenen Rundweg durch ihren Park, dessen Stationen man sich bei einer Führung erläutern lassen kann.

 

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Felsengarten Sanspareil

Sanspareil 34, 96197 Wonsees

T: +49 9274 80890911

RUDOLFSTEIN

Das Fichtelgebirge, östlich von Bayreuth gelegen und besonders in schneereichen Wintern ein überaus beliebtes Ausflugsziel, hat auch ganzjährig einiges zu bieten. Vom Schneeberg aus, mit 1051 Metern der höchste Gipfel ganz Oberfrankens, lauschte die Bundeswehr im Kalten Krieg weit ins Feindesland hinein. Den Ochsenkopf, der zweite Tausender des Mittelgebirges, krönt sogar ein fast 200 Meter hoher Fernsehturm. Am Rudolfstein hingegen ist man von so viel Funktionalität weit entfernt.

Mit knapp 900 Metern ist der Rudolfstein nicht nur deutlich niedriger als die beiden Hauptgipfel, sondern von Weißenstadt aus auch recht bequem zu erwandern. Oben erwartet Besucher eine skurrile Felsformation. Als Ergebnis der sogenannten Wollsackverwitterung stapeln sich Dutzende von matratzenähnlich anmutenden Granitfelsen übereinander. Den höchsten Felsturm kann man seit dem Jahr 1890 mithilfe einer Treppe besteigen. Zurück in Weißenstadt, bietet sich bei kühlerem Wetter der Besuch der Siebenquell-Therme, bei heißen Temperaturen hingegen der Sprung in den Weißenstädter See an. Da deutet sie sich an, »the Return of the Sommerfrische«. Sorgt die Klimaerwärmung also künftig für etwas, das man noch vor 20 Jahren für ausgeschlossen hielt?

Rudolfstein, von Weißenstadt aus (Infoscheune Naturpark Fichtelgebirge) hin und zurück in dreieinhalb Stunden (reine Wanderzeit).

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Infos zum Beispiel unter:

fichtelgebirge.bayern

SELB

ROSENTHAL OUTLET CENTER

Selbst in Zeiten des Klimawandels kommt es vor, dass es im Sommer regnet. Wanderungen und Stadtrundgänge fallen flach und die Zeit vor dem Wirtshausbesuch sollte doch irgendwie sinnvoll genutzt werden. Bei dieser Gelegenheit bietet es sich an, tief in die oberfränkische Geschichte und gleichzeitig ins Porzellanhandwerk einzutauchen. Oberfranken war schon immer eine waldreiche, meist einsame Region. Aber es gab Bodenschätze. Nicht nur das Gold von Goldkronach, sondern auch eher unscheinbares weißes Gestein, das aus der Verwitterung von Feldspat entsteht: Kaolin. Im chinesischen Dorf Gaoling (daher der Name) war schon vor unserer Zeitrechnung bekannt, dass man diesen weißen Ton besser als alles andere für die Herstellung besonders feiner Töpferwaren verwenden kann.

Erst im Jahr 1708 gelang es Johann Friedrich Böttger, das erste europäische Hartporzellan herzustellen, woraufhin der Run auf mögliche Kaolinvorkommen begann. Mittendrin war das Fichtelgebirge, in dem zeitweise 80 Prozent des deutschen Porzellans entstanden – mit Namen wie Hutschenreuther, Arzberg, Winterling und natürlich Rosenthal. Im Outlet Center des Traditionsunternehmens in Selb kann man auf 4000 m² Fläche nicht nur feinstes Geschirr, sondern auch viele andere Marken erwerben. Damit der ganze Haushalt wieder richtig glänzt, gibt es nämlich auch Besteck, Handtücher oder Bettwäsche zum Fabrikpreis.

Rosenthal Outlet Center

Philip-Rosenthal-Platz 1, 95100 Selb

T: +49 9287 72490, rosenthal.de

GÖSSERSDORF

GASTHOF ALEX

Oberfranken ist nicht gerade reichlich ausgestattet mit besternten Restaurants. Eine Ausnahme und dennoch weiterhin ein Geheimtipp ist der »Gasthof Alex« im kleinen Gössersdorf zwischen Kulmbach und Kronach. Mit dem 1990 geborenen Domenik Alex steht hier schon die fünfte Generation der Familie am Herd. Nachdem er in Spitzenrestaurants wie »Victor’s Fine Dining by Christian Bau« gelernt und gearbeitet hatte, ist Alex seit drei Jahren wieder zurück in Oberfranken. Als »raffinierte Küche mit lokalen, aber auch kosmopolitischen Einflüssen« beschreibt er seinen Stil. Für das Lokale sorgt allein schon die eigene Landwirtschaft, aus der einige Produkte in die Menüs eingehen.

Ein derartiger Ort wird in aller Regel gezielt aufgesucht. Daher gibt es im »Gasthof Alex« unter der Woche auch nur ein einziges sechsgängiges Menü, das um exakt 18:30 Uhr beginnt. Dass der Inhaber daneben eine Leidenschaft für Holzarbeiten besitzt, sieht man bereits dem hellen, mit viel Naturholz ausgestatteten Gastraum an. Auf die Tische kommen dann als Vorspeise etwa eine mild geräucherte Forelle aus dem Dorfteich, und auch die im nächsten Gang folgenden Bamberger Hörnla sind nicht etwa ein Gebäckstück, sondern eine alte lokale Kartoffelsorte. Wer sich nach der gehobenen kulinarischen Landpartie auf eine Übernachtung freut: Chefin Madlen Häckel hat auch behagliche Zimmer zu bieten. Ganz im Naturholzstil, versteht sich.

Gasthof Alex

Gössersdorf 25, 96369 Weißenbrunn

T: +49 9223 1234, gasthofalex.de

STAFFELBERG

Die Franken kennen drei heilige Berge: den Kreuzberg in der Rhön, das Walberla bei Forchheim und den Staffelberg. Als sogenannter Zeugenberg, welcher der Erosion standhielt, ragt Letzterer mit seinen 539 Metern Höhe weit ins Obermaintal hinein. Ein natürliches Plateau auf einem steilen Felsen, das war schon in frühesten Zeiten ein attraktiver Ort der Ansiedlung. Und so zeigen Funde aus der Jungsteinzeit, dass der Staffelberg bereits vor 7000 Jahren bewohnt war. Eine spätgotische Kirche zu Ehren der heiligen Adelgundis überlebte die Bauernkriege nicht, aus ihren Überresten wurde jedoch Mitte des 17. Jahrhunderts eine neue Kirche errichtet, die bis heute Bestand hat.

Der kürzeste Weg auf den Staffelberg vom Parkplatz Romansthal aus nimmt kaum mehr als eine halbe Stunde in Anspruch. Aber es wäre zu schade, diese für Franken so wichtige Region schnell zu verlassen. In Bad Staffelstein lockt die Obermain-Therme mit vielfältigen Wellnesseinrichtungen, vom anderen Maintalrand gegenüber grüßt Kloster Banz und vom erwähnten Parkplatz Romansthal erreicht man in einer Stunde zu Fuß die barocke Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen. Direkt hinter der Kirche befindet sich übrigens die Brauerei Trunk, die mit ihren süffigen »Nothelfer«-Bieren (Tipp: das gleichnamige Dunkle) den Ganztagsausflug erst richtig rund macht.

 

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Wandervorschläge, zum Beispiel unter:

obermain-jura.de/staffelberg/

GÖSSERSDORF

ADELSKAMMER

Carlsgrün heißt ein Dorf von kaum mehr als 250 Einwohnern mitten im Naturpark Frankenwald. Auf über 600 Metern Höhe gelegen, sind es von hier aus nur noch wenige Minuten bis zur thüringischen Landesgrenze. Spannend zu hören übrigens auch, wie sich oberfränkischer und thüringischer Zungenschlag in dieser Gegend vereinen. Die wahre Attraktion von Carlsgrün ist jedoch die »Adelskammer« mitten am Dorfplatz. In diesem gastfreundlichen Haus pflegt die Familie Geberlein eine gewisse Tradition. Seit dem Jahr 1781 nämlich betreiben die Geberleins dieses älteste Wirtshaus im Frankenwald. Slow Food hat die »Adelskammer« zu einer Lieblingsdestination erklärt – und das liegt beileibe nicht nur an der langen Tradition.

Vielmehr werden in der »Adelskammer« auf dem Holzofenherd traditionelle hausgemachte Speisen zubereitet. So wie die berühmten Klöße, die in Oberfranken wie in Thüringen und dem Vogtland ihre grenzenlose Anhängerschaft haben. Auf Vorbestellung gibt es auch die fast ausgestorbene schwarzblaue Frankenwälder Kartoffel zu Quark oder Presssack – alles selbst gemacht natürlich. Während unter der Woche die deftigen Brotzeiten dominieren (auch im Biergarten), ist sonn- und feiertags Zeit für die warmen Genüsse. Wer länger bleiben möchte, kann im Nebengebäude aus drei Ferienwohnungen wählen.

 

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Gasthof Adelskammer

Dorfplatz 8, 95138 Bad Steben

T: +49 9288 8440

gasthof-adelskammer.de


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Erschienen in
Falstaff Spezial Bayreuth & Franken

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Dr. Matthias Neske
Falstaff Scout
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