Das «Rechberg 1837» ist Teil von Klima à la carte.

Das «Rechberg 1837» ist Teil von Klima à la carte.
© Martina Meier

«Klima à la carte»: Essen für den Klimaschutz

Bei der Aktion «Klima à la carte» servieren Zürcher Gastrobetriebe einen Monat lang klimafreundliche Menus. Die Initiative der Stadt findet zum dritten Mal in Folge statt – erstmals sind Gastrobetriebe aus dem ganzen Kanton mit dabei.

Das Klima und unsere Ernährung sind eng miteinander verbunden – und damit sind nicht nur die Auswirkungen der Klimaveränderung auf die Lebensmittelproduktion gemeint. Etwa ein Viertel der menschengemachten Treibhausgasemissionen sind der Ernährung und den damit zusammenhängenden Systemen zuzuordnen. Der effektivste Hebel für den Klimaschutz im Bereich Ernährung ist es, tierische Produkte deutlich zu reduzieren. «Würden alle Zürcherinnen und Zürcher an zwei Tagen pro Woche rein pflanzlich essen, könnten wir den Fussabdruck der Stadt Zürich gemeinsam um über 90.000 Tonnen CO2 pro Jahr reduzieren», so ­Ivonne Blossfeld, Leiterin Ernährung und Konsum beim Umwelt- und Gesundheitsschutz der Stadt Zürich.

Mit der Kampagne «Klima à la carte» richtet sich die Stadt dann auch an die Gastronomie und die Bevölkerung. Man will auf niederschwellige und lustvolle Art und Weise dazu einladen, sich mit den Auswirkungen der Ernährung auseinanderzusetzen. Mit unserer Ernährung verursachen wir rund zwei Tonnen CO2 pro Jahr und Person, die Hälfte entfällt auf tierische Produkte, ein Viertel auf Food-Waste. «In der Schweiz werden über die gesamte Wertschöpfungskette pro Person und Jahr rund 330 Kilogramm Lebensmittel verschwendet, das muss nicht sein», so Blossfeld. «Entsprechend konzentriert sich die Aktion auf die zwei grossen Treiber im Bereich Ernährung: Durch mehr pflanzliche Gerichte und weniger Food-Waste können wir alle einen Beitrag für Umwelt und Klima leisten

Klimafreundliche Menus

Die Aktion «Klima à la carte» vereinfacht einen Monat lang den Zugang zu klima­freundlichen Menus und inspiriert die Bevölkerung, Neues auszuprobieren. Konkret bieten Gastrobetriebe klimafreundliche Menus an und loben diese auf ihren Karten aus, die Stadt wiederum bewirbt die Aktion. In den vergangenen zwei Jahren waren jeweils rund 100 Betriebe in der Stadt Zürich mit dabei, 2024 beteiligt sich erstmals auch der Kanton Zürich, entsprechend sind neue Restaurants aus dem ganzen Kanton mit dabei. Die Aktion dauert den ganzen Monat Juni. Zusätzlich führt die Nachbarstadt Winterthur eine eigene «Klima-à-la-carte»-Aktion mit Gastronomiebetrieben durch. Dort findet sie vom 21. Mai bis zum 16. Juni statt und endet mit der bereits etablierten Klimawoche. So wird Klimaschutz während der Sensibilisierungswoche mit allen Sinnen erlebbar.

Die Liste der beteiligten Restaurants könnte ebenso gut eine Bestenliste spannender Lokale in der Stadt sein: Das Restaurant «Rechberg 1837» oder das «Silex» sind mit dabei, ebenso die «Wirtschaft Ziegelhütte», das «Bistro Karl der Grosse», das Restaurant «Bauernschänke» oder die «Wirtschaft im Franz». Das Festival Food Zurich ist mit der Aktion eng verknüpft. Die Stadtgerichte, die früher Teil des Festivals waren, wurden von den städtischen Klima-Menus abgelöst. Speziell klima­freundliche Events während des Festivals werden mit dem «Klima-à-la-carte»-Sticker versehen, und natürlich teilt das Festival die Werte der Aktion, allem voran bei den Aktivitäten im Festivalzentrum in der Europaallee.

Foto beigestellt

 

Klima à la Carte: Was müssen die Gerichte erfüllen?


Die teilnehmenden Gastronomiebetriebe bei der Aktion «Klima à la carte» servieren während des Monats Juni besonders ­klimaschonende Gerichte. Diese müssen entweder rein pflanzlich sein, Food-Save als Hauptzutat haben – etwa Reste, Überschussware oder ungenormte Zutaten – oder aber beim CO2-Quick-Check der Stadt Zürich mindestens vier Sterne erreichen. Dieser kann von den Gastronomiebetrieben bequem online durchgeführt werden.

 


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Erschienen in
Food Zurich Special 2024

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Benjamin Herzog
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