Schöner geht’s kaum: Mit dem Bike in der Stadt unterwegs zu sein und wie hier über die Limmat zu fahren, hat seinen ganz besonderen Reiz.

Schöner geht’s kaum: Mit dem Bike in der Stadt unterwegs zu sein und wie hier über die Limmat zu fahren, hat seinen ganz besonderen Reiz.
© Zürich Tourismus / Sebastian Doerk

Bike-Stadt Zürich: In die Pedalen!

Ob Rennrad, Gravel Bike, BMX, E-Bike oder Vintage-Fahrrad, die Stadt Zürich hat für alle Zweiradtypen das richtige zu bieten. Diesen Herbst erlebt die «Velostadt» neuen Schub: Im September wird Zürich zum Schauplatz der Strassenradsport-Weltmeisterschaften.

Fahrradfahren in Zürich boomt. Das zeigt sich nicht nur im Strassenbild, sondern auch in der Statistik: Seit mehr als zehn Jahren werden die Fahrräder in der Stadt systematisch gezählt und noch nie waren die Frequenzen höher als bei der letzten Auswertung im Sommer 2023. Zu verdanken ist dies unter anderem der Stadt selbst, die mit verbesserter Verkehrsführung und der Schaffung diverser Angebote für Fahrradfahrer immer attraktiver wird. So fahren in Zürich nicht nur die Personen mit dem Fahrrad, die ein solches besitzen, bei «Züri rollt» gibt es kostenlose Leihfahrräder, und im Bikesharing-Netz von «Publibike» können Leihräder ganz einfach per App gemietet werden.

Das Fahrrad gehört für die Zürcherinnen und Zürcher zum Alltag – nicht weiter verwunderlich, denn während die Fahrradrouten und -parkplätze stetig ausgebaut werden, wird das Autofahren in der Stadt immer unattraktiver. Und das bewusst! Die Fahrradförderung in Zürich kommt von ganz oben: Sie basiert auf einer von der Stimmbevölkerung angenommenen Volksinitiative aus dem Jahr 2020.

Freizeitvergnügen Fahrrad

Das Fahrradfahren in der Schweiz ist längst nicht nur Mittel zum Zweck, für viele Menschen ist es auch ein Ausgleich zum Alltag, eine Freizeitbeschäftigung, auch für viele Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Zürich. Von hier aus ist es ein Leichtes, sich aufs Gravel Bike zu schwingen und die umliegenden Wälder und Landschaften zu entdecken. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Ausfahrt auf den Pfannenstiel? Keine 20 Kilometer fährt man zum höchsten Punkt dieses Bergrückens, vorwiegend auf Wald- und Feldwegen, und wird dann mit einem atemberaubenden Blick über den Zürichsee belohnt.

Wer lieber auf der Strasse Tempo macht, kann von Zürich aus auch auf ausgedehnte Rennradtouren starten. Prädestiniert sind hierfür natürlich die Uferwege entlang des Sees. Es gibt sogar die Möglichkeit, per Radrouten den gesamten Zürichsee zu umfahren – die 95 Kilometer lange Strecke ist im Gegensatz zu anderen See-Radrouten noch ein echter Geheimtipp. Wer ohne Fahrrad in Zürich weilt, kann hier auch erstklassige Strassenfahrräder tageweise mieten. Zu den ersten Adressen diesbezüglich gehört der «Cycle Store», eine Mischung aus Café und Fahrradgeschäft, spezialisiert auf beste, moderne Strassenfahrräder und samt eigenem Fahrradclub. Wer Inspiration für seinen nächsten Trip sucht, ist hier goldrichtig. Und natürlich: Viele der Radrouten rund um Zürich eignen sich auch für das E-Bike, auch diese sind in der Stadt problemlos zu mieten. Sogar beim öffentlichen Bike-Sharing «Publibike» sind sie vermehrt zu finden.

Zürich mit dem Bike entdecken


Fahrradrouten von «gemütlich» bis «schwer» finden Bike-Begeisterte unter

zuerich.com/rad

 

Nicht nur Fans der langen Strecken kommen im Fahrradparadies Zürich auf ihre Kosten. Es gibt gleich mehrere Institutionen in und um die Stadt, die dem actionreichen Zweiradvergnügen gewidmet sind. Südlich des Einkaufszentrums Sihlcity befindet sich der 5500 Quadratmeter umfassende Bike-Park Allmend. Zusammen mit einem Freestyle-Park bildet dieser die grösste europäische Anlage ihrer Art. Auf fünf Parcours mit drei Schwierigkeitsgraden kann sich vom neugierigen Kleinkind bis zum Bike-Profi jede und jeder auf dem Zweirad austoben. Angeboten werden die Disziplinen Urban-BMX, Jumptrack und Pumptrack, dessen Hügel, Wellen und Krater nach Belieben miteinander kombiniert werden können.

Wem das noch nicht actionreich genug ist, der sollte die Hügel rund um die Stadt in Augenschein nehmen. Auf dem Hausberg Uetliberg wie auch auf dem Adlisberg befinden sich mehrere, perfekt präparierte Bike-Trails verschiedener Schwierigkeitsgrade, und auch Routen für Mountainbike-Ausflüge sind rund um Zürich zu finden. Wer Zürich in seiner vollen Fahrradpracht erleben will, sollte die Stadt während der alljährlich stattfindenden Cycle Week besuchen. Jeweils zum Auftakt der Fahrradsaison im Frühling treffen sich Velofans und Veloprofis zum grössten Velofestival des Landes. Die Cycle Week bietet reichlich Testgelegenheit für Velos aller Art und lädt zu 150 Workshops, internationalen Contests und Shows ein.

21. bis 29. September 2024

Rad- und Para-Cycling-WM Zürich


Das Menu für Radsportfans und alle, die einfach dabei sein wollen, verspricht höchsten Genuss: Auf anspruchsvollen Zeitfahr- und Rennkursen werden Spitzenfahrerinnen und -fahrer aus aller Welt in den 53 Strassenrennen und Para-Cycling-Wettbewerben alles geben, um die Krone(n) im Radsport zu gewinnen. Ausgetragen werden die Rennen in zwei Disziplinen (Zeitfahren und Strassenrennen) sowie neun Kategorien (Elite Frauen, Elite Männer, Männer U23, Juniorinnen, Junioren, Team Frauen und Team Männer, Para Frauen und Para Männer). Zusätzlich finden Breitensportrennen statt. Rund 1000 Fahrerinnen und Fahrer aus etwa 75 Nationen werden erwartet. Dreimal beherbergte Zürich bislang die Strassenrad-Weltmeisterschaften: 1923, 1929 und 1946. Vor allem die letzte Austragung war denkwürdig. Mit Hans Knecht schrieb damals ein Zürcher Radsport­geschichte, als er Weltmeister wurde.

 

Radrennsport mit Tradition

Bei all der Fülle an Freizeitangeboten verwundert es eigentlich nicht weiter, dass die Stadt Zürich auch eine reiche ­Geschichte mit dem Radrennsport verbindet. Als «Züri Metzgete» im Volksmund bekannt wurde von 1914 bis 2014 jährlich die Meisterschaft von Zürich ausgetragen, ein in den Anfangsjahren besonders hartes, ­eintägiges Strassenradrennen, bekannt für die actionreiche Streckenführung und auch für die spektakulären Massenstürze. Das Zürcher Sechstagerennen im Hallenstadion war nicht minder legendär. Von 1954 ebenfalls bis 2014 ausgetragen, war das Bahnradrennen in seiner Hochblüte berühmt – nicht nur für die Leistungen der Sportler, sondern auch für die verrauchte Halle und das viele Bier, das unter den Fans floss. Ebenfalls in Oerlikon, unmittelbar neben dem Hallenstadion, findet man noch heute eine legendäre Stätte des Zürcher Radrennsports: Die offene Rennbahn Oerlikon, wo heute noch regelmässig Radrennen durchgeführt werden. Ein Spektakel sind etwa die Steherrennen, wo die Radrennfahrer im Windschatten von knatternden Motorrädern ihre Runden drehen.

Die Rad-WM kommt nach Zürich

Ob all der vielen Geschichten und kultigen Ereignisse rund um den Radsport in Zürich kommt man gerne ins Schwelgen, doch der Radrennsport ist in der Stadt lange nicht nur ein Ding der Vergangenheit. Von 21. bis 29. September 2024 ist Zürich Austragungsort der UCI-Rad- und Para-­Cycling-Strassen-Weltmeisterschaften. Doch es wäre nicht Zürich, wenn der Anlass nicht nachhaltig genutzt würde. Mit diversen Begleitmassnahmen soll ein starkes Vermächtnis über den Event hinaus hinterlassen werden. So finden im ganzen Kanton Fahrradfeste statt und es wird ein variantenreiches Netz sogenannter «Velo-Volksrouten» geschaffen. Diese verbinden die Grossregion Zürich und laden zu ein- oder mehrtägigen Ausfahrten und Erlebnissen ein. Angebote für verschiedene Leistungsniveaus und verschiedene Arten von Fahrrädern sollen zum Radfahren motivieren und inspirieren. Zürich fährt als Velostadt in eine rosige Zukunft.

Publibike

Bike-Sharing für alle


Wer gerne unabhängig von den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist oder auf ein Auto verzichten möchte, entdeckt Zürich mit dem Velo. Dank «Publibike» können in Zürich Leihräder ganz einfach gemietet werden. Nach dem Download einer App und einer Online-­Registrierung werden mehrere Stationen in Zürich sowie die aktuell verfügbare Fahrrad-­Anzahl angezeigt. Vor Ort wird das passende Rad ausgewählt, per Knopfdruck entriegelt und schon kann es losgehen. Die Fahrt wird beendet, indem man das Rad an eine der ­«Publibike» Stationen abstellt und das Schloss wieder verriegelt. Neben normalen Fahrrädern wird auch eine begrenzte Anzahl E-Bikes via «Publibike» angeboten. Ein neues Angebot gibt es für alle Zürich-Reisenden: Mit der Zürich Card Bike (zu beziehen via Zürich City Guide App) ist ein 24- oder 72-Stunden-Guthaben für die Nutzung von «Publibike» (Velos und E-Bikes) inkludiert.

 


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Erschienen in
Food Zurich Special 2024

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Benjamin Herzog
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