Beaujolais, südlich direkt anschließend an das Burgund gelegen und verwaltungstechnisch auch zu Burgund gehörend, ist dennoch eine völlig eigenständige Region mit abweichendem Klima, Rebsortenspiel und vor allem anderen Böden. Herrscht im Burgund ein eher kühles Klima und bestehen dort die Böden vornehmlich aus Kalkgestein, so bestimmt bereits mediterraner Einfluss das Klima im Beaujolais, und bedingt durch die hier vorherrschenden Granitböden wächst hier vor allem eine Sorte - der Gamay. Die Gesamt-Rebfläche beträgt zirka 20.000 Hektar. Benannt wurde die Region nach dem Städtchen Beaujeu, das etwa im 10. Jahrhundert n. Chr. gegründet wurde und im gebirgigen Westen der Region liegt. Mit der Verbesserung der Verkehrswege im 20. Jahrhundert vor allem nach Paris wurde Beaujolais in Frankreich immer beliebter. Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts waren diese Weine so gefragt, dass sie bereits kurz nach der Ernte und Vergärung als Beaujolais Primeur oder Beaujolais Nouveau auf den Markt kamen. Der Qualität hat dies leider sehr geschadet, denn die Weine wurden nach der Methode der Mazération carbonique erzeugt, die früh trinkbare, fruchtige und sehr kurzlebige Weine hervorbringt. Kein Wunder also, dass Weine des Beaujolais zumindest unter anspruchsvolleren Weinfreunden ziemlich in Verruf gerieten. Dabei hat die Region durchaus einiges zu bieten. Vor allem Trauben mit der Herkunft Beaujolais Villages und solche aus den sogenannten "Crus" von den zehn Gemeinden Morgon, Juliénas, Fleurie, Saint-Amour, Chénas, Moulin à Vent, Chiroubles, Brouilly, Côte de Brouilly und Régnié stammen, werden nach klassischen Verfahren aus wesentlich geringeren Mengen erzeugt und vinifiziert. Sie bringen einen weichen, samtigen, vollfruchtigen und ansprechenden Wein in das Glas, dem man auch ein paar Jahre Potenzial zugestehen darf. Ein kleiner Anteil der Produktion entfällt auf Weißweine auf der Basis von Chardonnay und Aligoté.