© Taqueria la Ventana

Die vielleicht echtesten Tacos in der neuen Wiener »Taquería la Ventana«

Wien
Neueröffnung
Mexiko
Streetfood

Bekannt wurde Georg Schmidgruber in der Pandemie, als er Tacos aus dem Fenster verkaufte. Jetzt hat er ein Lokal in der Ferdinandstraße 2 eröffnet und bietet Tacos, wie man sie sonst nur in Mexiko bekommt.

Aller Anfang ist kurios: In Lockdown-Zeiten verkaufte Georg Schmidgruber für den guten Zweck Tacos aus dem Fenster seiner Wohnung. Die Taco-Pakete seilte er an einer Schnur ab und nannte das ganze »Taquería la Ventana« (Ventana bedeutet Fenster), es folgten Pop-ups im Palais Auersperg und Kursalon Hübner.

Im 2. Bezirk in der Ferdinandstraße 2/1/4 hat er nun etwas geschaffen, dass es in Wien bisher nur ganz selten gibt: eine wirklich richtig echte Taquería. Das ist keine Übertreibung, Schmidgruber hat sich diese Zuschreibung verdient.

Wenn Schmidgruber von Mexiko erzählt, verspürt man direkt Fernweh – und Hunger. Gut, dass er ein Mittel gegen beides hat: seine wahnsinnig guten Tacos.

Mais-Raritäten und eine Jahrhunderte alte Tradition

Um die authentischen Fladen überhaupt herstellen zu können, ließ er eine Mühle mit Vulkansteinen aus Mexiko importieren. Auch der Mais kommt von kleinen, mexikanischen Betrieben: »Dort werden noch alte Sorten angebaut. Der Mais ist intensiver im Geschmack und einfach der beste, den es gibt”, sagt Schmidgruber.

Vor dem Mahlen nixtamalisiert Schmidgruber den Mais, eine Jahrhunderte alte Methode, die in Wien bisher nur im »Maíz« praktiziert wird. Die Körner werden in Kalkwasser gekocht und quellen über Nacht, wodurch sich die Schale löst. Erst durch diesen Prozess wird es möglich, dass der Körper die Nährstoffe aufnehmen kann und der Mais seine Klebefähigkeit für den Teig entwickelt.

Al Pastor, Carnita und Suadero

Aber zum Eingemachten: Auf der Karte stehen für Mexiko charakteristische Tacos, wie »Suadero« mit confierter Rinderbrust oder Rinderzunge (»Lengua«) von »X.O Beef«. Für die »Carnita« verwendet Schmidgruber »Wald.Roc Bio-Schwein« von Höllerschmid.

Das Fleisch schmort im eigenen Fett mit Orangen, Kondensmilch und Coca Cola – ein in Mexiko typisches Rezept. Ein weiterer Klassiker ist »Al Pastor«, den es vegan auf Erbsenbasis gibt, oder mit Schweinefleisch vom Spieß mit einer Ananas an der Spitze.

Links »Al Pastor, rechts »Carnitas«, unten »Lengua« und eine Mango Frozen Margherita aus der Slushy-Maschine.
© Falstaff
Links »Al Pastor, rechts »Carnitas«, unten »Lengua« und eine Mango Frozen Margherita aus der Slushy-Maschine.

Dazu wählt man aus selbst gemachter Salsa in drei Schärfegraden – aber Vorsicht mit der Salsa Habanera. Bei Selbstüberschätzung trinkt man die Frozen Margherita in der Hoffnung auf Linderung in Rekordzeit aus.

Geplante Eröffnung und wechselnde Specials

Reguläre Öffnungszeiten gibt es noch nicht, stattdessen finden an zwei Tagen die Woche Baustellen-Fiestas im improvisierten Schanigarten mit 25 Sitzplätzen statt, die Schmidgruber kurzfristig auf Instagram ankündigt.

In zwei bis drei Wochen soll offiziell eröffnet werden und die Tacos von Dienstag bis Samstag zu haben sein. Geplant sind drei fixe Tacos und wechselnde Specials wie »Baja Fish Tacos« mit Wolfsbarsch oder frittierte »Tostados« mit Regenbogenforelle.

Zu Mittag soll es die Taco-Füllung als »Torta« in einem Sandwichbrot geben. In der benachbarten Bäckerei »Tho« wird bereits am perfekten Sandwichbrot gearbeitet.


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Verena Richter
Autor
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