Im Prater blühte die Kreativität: Elisa Pirker (li.) und Katharina Schwaller von »Top Spirits« gratulierten den vier Finalisten – und vor allem Sieger Philipp Cortez – im Zeichen der drei orangen Affen.

Im Prater blühte die Kreativität: Elisa Pirker (li.) und Katharina Schwaller von »Top Spirits« gratulierten den vier Finalisten – und vor allem Sieger Philipp Cortez – im Zeichen der drei orangen Affen.
© Roland Graf

Whisky-Mixen im Zeichen der drei Affen: Wiederholungstätter wird »Monkey Master« 2024

Cocktail
Wien
Spirits

»Rob Roy« – und dann? Mixen mit Scotch Whisky ist immer noch eine rare Disziplin. Mehr Kreativität an die Bar zu bringen ist die Mission von »Monkey Shoulder«. Im Prater stellten sich Österreichs Mixologen dieser Aufgabe.

Die Optik mit den drei orangen Affen signalisiert bei »Monkey Shoulder« bereits den Spaß-Faktor, den man lange kaum mit schottischem Whisky verband. William Grant & Sons, Mutter-Firma von »The Balvenie« oder „Glenfiddich«, schuf mit dem bunten Affen im Cocktail-Zirkus bewusst ein solches Produkt, das als »Blended Malt« allerdings auch für eine rare Qualität steht. Denn dafür werden einzelne Single Malts – ohne jeglichen Grain Whisky! – zu einer wertigen »Cuvée« aus gelagerten Gerstenbränden vermählt. Wie man diesen »easy drinking« -Whisky in unkonventionelle Cocktails verwandelt, stand im »Transponder« in Wien-2 einen Nachmittag lang im Fokus.

Vorgabe für die »Monkey Masters«, die Österreich-Importeur Top Spirits durchführte, war ein Cocktailrezept, das einfach sein (Limit waren vier Zutaten) und Musik-Bezug haben sollte. Die zehn besten Einreichungen aus ganz Österreich waren in den Prater geladen worden, um in der Event-Location des Hotels »Superbude« ihre Kreationen vorzustellen. Doch das war erst der vierte Akt, den die Juroren Tom Sipos (Cocktailschule Wien), Erhard Ruthner (»Raise your spirits«), FALSTAFF-Autor Roland Graf und »Truth and Dare«-Eigner Dominik Möller zu bewerten hatten.

Challenge: Drinks servieren im Blindflug

Der Weg ins Finale war nämlich kein leichter; die zehn Bartender mussten neben dem theoretischen Wissen (»Welche Nation hat den höchsten Whisky-Konsum pro Kopf?«) auch in einer Blindverkostung – samt Cognac als »Pirat« – ihr Können beweisen. »Es war spannend, die unterschiedlichen Skills zu sehen«, so Brand Ambassadorin Katharina Schwaller, »denn keiner kann alles gut«. Und getoppt wurden die drei Stufen bis zum Finale von einer »Speed & Taste«-Runde, in der fünf Drinks in möglichst kurzer Zeit und möglichst schmackhaft zubereitet werden mussten. Damit nicht genug, hatte das »Top Spirits«-Team auch noch einen Stolper-Parcours aufgebaut, der mit einer Zerr-Brille im halben Blindflug zu absolvieren war.

Trinkbares Ritual der Menschwerdung

Damit war für Julius Strasoldo (»Darwin’s«), Johanna »JoJo« Luger (»Burdock«, ebenfalls Salzburg), Oliver Polster (»Novum«, Damüls) und Sascha Riepl (»Ginhouse«, Zell/See) ebenso Endstation wie für Robert Suvada und Manuel Kopper-Zisser (beide aus dem »LuSt«, Bregenz). Das Finale der Vier mixte sich Vorjahres-Sieger Philipp Cortez aus der »Miss Saigon« mit den Wiener Barkollegen Michael Forstenlehner (»Truth and Dare«) sowie Feng Liu (»The Birdyard«) aus. Mit einer Geschichte über die Menschwerdung des Affen, die 300 Millionen Jahre zurückreichte, spannte Attila Szelhoffer (»Burdock«, Salzburg) als einziger Bundesländer-Vertreter einen weiten Bogen. Sein Cocktail namens »Ritual« verband Lärchen-Triebe aus den Alpen (»wir sammeln gerne Zutaten in der >Burdock<«) mit dem schottischen Whisky.

Asiatische Aromen im Doppelpack

Ähnlich phantasievoll legte es Feng Liu zum Soundtrack von Balu, dem Bären an. Sein »Bare Necessities« verband die asiatischen Aromen von Pandan-Blättern, Yuzu und Guayabana. Was »Forsti« Forstenlechner mit seinem von einer England-Reise (inkl. King Charles III. Lieblingskuchen) inspirierten Erdbeer-Portwein-Drink »Royal Summer« konterte, in dem auch Honig eine Rolle spielte. Ebenfalls auf gespritete Weine, allerdings einen Mix aus drei Sherries, setzte Philipp Cortez. »Mit 17 habe ich den ersten >Penicillin< getrunken, dieser Drink wir quasi für den Sommer ge-remixed«, leitete er seine Präsentation ein. Ingwer und Zitronengras würzten den erfrischenden Cocktail, der bei aller Leichtigkeit immer die Basis-Spirituose schön erkennen ließ. Für die Jury ein letzter Grund, den Mann aus der Herrengasse erneut zum »Monkey Master« zu krönen. Dem FALSTAFF hat Cortez auch sein siegreiches Rezept verraten:

Monkey Mixtape, vol. 2

(Philipp Cortez, „Miss Saigon“/Wien)
5 cl Monkey Shoulder
4 cl selbst gemachter Lemongrass-Honey-Cordial
1 cl Sherry-Mix (Fino/Amontillado/PX)
5 cl Ginger Beer


Nichts mehr verpassen!

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.

Roland Graf
Autor
Mehr zum Thema
Bock Blitz
Der Bock Blitz verleiht herbem Bier einen fruchtig-frischen Twist – das Ergebnis? Ein optimaler...
Von Marian Krause, »The Grid Bar«
Lecker Schmecker
Genießen Sie mit dem Sieger-Cocktail der »Fever-Tree & Falstaff Community Challenge« den...
Margarita Summer Edition
Mit dem Margarita Mix von Fever Tree kreiert man sich im Handumdrehen einen erfrischenden...
Von Roland Graf
Blood Orange Spritz
Ein erfrischendes Sommer-Spritz-Getränk mit der aromatischen Note der Blutorange.
Von Roland Graf
Blushing Basil
Auf den Sommer! Der Blushing Basil vereint aromatischen Basilikum mit erfrischendem Tonic Water.
Von Alexander Morgenstern