Denkt man an Cocktails mit Cognac, kommt man am »Sidecar« kaum vorbei. Falstaff verrät, ob er tatsächlich zuerst in einem Beiwagen gemixt wurde und was ihn so besonders macht.
Zugegeben, Drinks mit Brandy stehen nicht bei vielen Genießern ganz oben auf der Liste. Aber dem klassischen Mix aus Brandy, Triple Sec und Zitronensaft sollte man durchaus einmal Beachtung schenken, denn er ist nicht nur verdammt lecker, sondern auch wandelbar. Der Ursprung des Sidecar liegt jedoch im Nebel der Geschichte verborgen und so lässt sich auch die Grundzutat – Brandy oder Cognac – schlussendlich nicht eindeutig klären. Die gängigste Legende führt uns in der Jahren nach dem ersten Weltkrieg nämlich entweder in das Pariser »Café de Paris« oder die berühmte »Harry's New York Bar« nach London. In einer von beiden soll ein amerikanischer Offizier, der sich nach einer Fahrt im Beiwagen (Sidecar) eines Motorrads aufwärmen wollte, die Inspiration zu diesem Drink geliefert haben. Eine andere Version der Geschichte weist darauf hin, dass der Cocktail erstmals im Londoner »Buck's Club« gemixt wurde. Unabhängig von seinem genauen Ursprungsort, gewann der Sidecar rasch an Beliebtheit und fand seinen Platz in den besten Bars der Welt.
Der klassische Sidecar besteht aus drei Hauptzutaten: Cognac, Triple Sec (wie Cointreau) und frisch gepresstem Zitronensaft. Das Verhältnis dieser Zutaten variiert leicht je nach Rezeptur, doch ein ausgewogenes Verhältnis zu gleichen Teilen sorgt für die perfekte Balance zwischen der Süße des Triple Sec, der Säure des Zitronensafts und der tiefen, reichen Aromen des Cognacs oder Brandys. Wer es trockener mag, kann auch auf das Rezept von David A. Embury aus dem Jahre 1949 zurückgreifen, bei dem 6 cl Brandy, 1,5 cl Zitronensaft und 0,8 cl Cointreau gegenüberstehen. Typischerweise wird der Sidecar in einem Cocktailshaker mit Eis geschüttelt und anschließend in einem vorgekühlten Cocktailglas serviert. Ein Zuckerrand am Glas ist optional, doch viele Kenner schwören auf diese süße Ergänzung, die den Drink harmonisch abrundet.
In den letzten Jahren hat der Sidecar eine sanfte Renaissance erlebt, besonders im Zuge des wachsenden Interesses an klassischen Cocktail, der Craft-Cocktail-Bewegung sowie den Bemühungen diverser Cognac- und Likörhäuser, ihn als Signature-Drink zu etabilieren. Moderne Interpretationen des Sidecar experimentieren mit verschiedenen Arten von Brandy und ergänzen alternative Zutaten, um neue Geschmackserlebnisse zu schaffen. Auch dank dieser Innovationen bleibt der Sidecar sowohl ein Symbol für die Eleganz und den Stil der goldenen Ära der Cocktails, als auch ein Vertreter spannender Modern Classics.
Zutaten:
Zubereitung:
Alle zutaten im Shaker auf Eis schütteln und in eine Coupette abseihen.
