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Bierland Franken: Drei Fragen an …

Sie prägen die Bierlandschaft in Franken wie kaum jemand sonst. Falstaff hat fünf Brauer gefragt, wie die Bierkultur die fränkische Identität und Wirtschaft beeinflusst, was die steigende Beliebtheit von Craft-Bieren ausmacht – und wo man in Franken am besten sein Bier genießt.

... David Hertl, Kreativbrauer und Enfant terrible der fränkischen Bierszene.
Signature-Bier: Gurken-Gose, absolut probierenswert!

Falstaff: Mögen Franken Craft-Biere?

Es werden immer mehr, die auch aufgeschlossen sind für verrückte Biere.

Was ist Ihr Lieblingsort in Franken, um Bier zu genießen?

Entweder direkt im eigenen Lagerkeller oder bei unseren Kollegen von der Mönchsambacher Brauerei in deren Biergarten.

Welches fränkische Bier sollte man unbedingt getrunken haben?

Jedes! Franken ist nicht nur ein Bier, es sind hunderte.

Biervirtuose Hertl: Sein Spezialgebiet sind aromaintensive
»Geschmacksbomben« aus regionalen Rohstoffen.
Foto bereitgestellt
Biervirtuose Hertl: Sein Spezialgebiet sind aromaintensive »Geschmacksbomben« aus regionalen Rohstoffen.

... Markus Raupach, Deutschlands fleißigster Bierautor mit vielen Büchern über fränkische Brauereien, die schönsten Bierkeller oder Erlebnisausflüge für Familien.

Falstaff: Welche Bedeutung hat die Bierkultur für Franken?

Wir Franken werden mit der Bierkultur, ihren Biergärten, Brauereigaststätten, Festen und Traditionen groß. Dazu kommt, dass hier viele Weltmarktführer der Biertechnikbranche beheimatet sind wie Kaspar Schulz, Weyermann und BarthHaas.

Was macht die Deutsche BierAkademie?

Die Deutsche BierAkademie bildet Biersommeliers aus, wir beraten Brauereien und sind Ansprechpartner für Verbände. Zudem veranstalten wir regelmäßig Bierseminare und Biertouren, vor allem in unserer Heimatstadt Bamberg.

Welches fränkische Bier sollte man unbedingt getrunken haben?

Unbedingt ein Kellerbier wie das »U« von Mahrs oder das Greifenklau. Dann natürlich ein Rauchbier, Spezial als Einstieg und Schlenkerla für die Variantenbreite. Und schließlich ein Rotbier, Altstadthof traditionell, Schanzenbräu modern oder auch aus dem Alten Sudhaus der Tucher-Brauerei.

Biersommelier und Buchautor Markus Raupach
Foto bereitgestellt
Biersommelier und Buchautor Markus Raupach

... Harald Schieder, Nürnberger Bierautor, Kunsthistoriker, Kenner fränkischer Landesgeschichte und Jury-Mitglied beim »European Beer Star Award«.

Falstaff: Wie ist das Bier nach Franken gekommen?

Über Umwege! Schon mit der Sesshaftwerdung hat man in Mesopotamien gebraut. Die Kenntnisse gelangten dann über das Niltal, das heutige Spanien und das Rheinland schließlich nach Franken. Vorreiter waren die Kelten, erste keltische Funde vermälzter Getreide stammen von 500 v. Chr. Viel später dann wirkten die Klöster an der Verbreitung der Bierkultur mit.

Wieso konnte das Bier ausgerechnet in Franken diese Bedeutung erlangen?

Franken war Ende des 18. Jahrhunderts eine sehr kleinteilige Region mit vielen Reichsritterschaften. Die Brauereien entstanden aus landwirtschaftlichen Einzelbetrieben, die anfangs nur zusätzlich Bier brauten, aber auch aus gemeinschaftlichen Kommunbrauhäusern. Nach dem Zweiten Weltkrieg schließlich waren große Teile Frankens »Zonenrandgebiet« mit sehr vielen, sehr kleinen Brauereien, was eine Übernahme durch Großbrauereien wie in anderen Landesteilen eher unattraktiv machte.

Was ist Ihr Lieblingsort in Franken, um Bier zu genießen?

Ich liebe den Bierkeller der Brauerei Griess in Geisfeld. Hier fühlt man sich in frühere Zeiten zurückversetzt, als das Bier noch direkt aus den Felskellern gezapft wurde.

Brauerinnen mit Leib und Seele: Moni und Gisi Meinel-Hansen führen die 300 Jahre alte Brautradition fort.
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Brauerinnen mit Leib und Seele: Moni und Gisi Meinel-Hansen führen die 300 Jahre alte Brautradition fort.

... Monika & Gisela Meinel-Hansen, Braumeisterinnen, die 13. Generation an der Spitze der Meinel-Brauerei aus »Bayrisch Sibirien«, wie die Gegend um Hof wegen ihrer legendär langen Winter manchmal genannt wird.

Falstaff: Was haben Sie als Teenagerinnen über Bier gedacht?

Scheint lecker zu sein, unserem Papa schmeckt’s anscheinend. Wann dürfen wir endlich mal probieren?

Was ist Ihr Lieblingsort in Franken, um Bier zu genießen?

Der Petersgrat, ein Aussichtsfelsen über der Saale im Hofer Land. Ein wunderbarer Ort, um die Seele baumeln zu lassen.

Welches fränkische Bier sollte man unbedingt getrunken haben?

Das Schlenkerla Weichsel Rotbier aus Bamberg, gebraut mit Kirschrauchmalz.

Erschienen in
Falstaff Spezial Bayreuth & Franken

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Dr. Matthias Neske
Falstaff Scout
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