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Neue Ermittlungen gegen Alfons Schuhbeck

Starkoch Alfons Schuhbeck verbüßt derzeit eine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe. Jetzt werden weitere Vorwürfe bekannt: Der Gastronom steht unter anderem im Verdacht, im Zusammenhang mit Corona-Hilfen betrogen zu haben.

Alfons Schuhbeck sitzt bereits eine mehrjährige Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung ab – nun gibt es jedoch neue Vorwürfe gegen den Starkoch. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt ebenfalls wegen Insolvenzverschleppung und Betrugs im Zusammenhang mit Corona-Hilfen, wie die Zeitungen Münchner Merkur und tz berichteten. Anne Leiding, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, bestätigte die Ermittlungen auf Anfrage.

Die Ermittlungen zu den elf Unternehmen Schuhbecks stünden kurz vor dem Abschluss und das Verfahren könnte bald beendet sein. Der Anwalt von Schuhbeck, Norbert Scharf, wollte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur keine Stellungnahme dazu abgeben.

2,3 Millionen Euro Steuerhinterziehung

Im August letzten Jahres trat der Starkoch seine Haftstrafe an. Das Landgericht München I hatte ihn aufgrund von Steuerhinterziehung in Höhe von 2,3 Millionen Euro zuvor zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt.

Mehr als 1000 Mal soll Schuhbeck in die Kasse zwei seiner Restaurants gegriffen haben, um Geld verschwinden zu lassen. Im Prozess hatte er eingeräumt, dazu ein Computerprogramm genutzt zu haben, welches ein Angestellter in seinem Auftrag erstellt hatte.

Schuhbeck soll bereits Freigang haben

Seine Haftstrafe trat Schuhbeck in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech an, inzwischen sitzt er in einer Außenstelle der JVA im Andechser Ortsteil Rothenfeld. Die Verlegung ist die letzte offiziell bestätigte Nachricht über seine Situation nach dem Haftantritt. Bild berichtete im Februar, dass der Koch Freigang erhalte und die JVA zeitweise verlassen dürfe. Hierzu wollten sich jedoch weder die Leitung der JVA, noch Schuhbecks Anwalt äußern.

Promi unter Promis

Schuhbeck ist einer der bekanntesten Köche Deutschlands. Er bewirtete bereits zahlreiche Stars, unter anderem die Queen, die Beatles, Charlie Chaplin und immer wieder auch den FC Bayern München. Darüber hinaus wurde sein Name zur Marke: Schuhbeck etablierte ein Netzwerk von Unternehmen, das drei Restaurants, einen Cateringservice, einen Eissalon und Gewürzgeschäfte umfasst.

Tiefer Fall

Noch an seinem 70. Geburtstag vor fünf Jahren sagte er, dass er 19 Stunden am Tag arbeite. In den kommenden Jahren folgte ein tiefer Sturz – für seine Münchner Restaurants musste er Insolvenz anmelden, im vergangenen Jahr wurde zusätzlich ein persönliches Insolvenzverfahren gegen ihn eröffnet.

Von dem einstigen Gastro-Imperium sind inzwischen nur noch die Gewürzläden übrig geblieben. Bis kurz vor seinem Haftantritt gab Schuhbeck im Münchner Geschäft sogar wieder Kochkurse.

Schuldgeständnis

»Ich habe einiges falsch gemacht«, sagte Schuhbeck 2022 vor Gericht, bevor er schließlich ein umfassenderes Geständnis ablegte. »Ich habe mir selbst, meinen Freunden, Bekannten und auch meinen Verteidigern bis zuletzt etwas vorgemacht, weil ich nicht akzeptieren wollte, dass ich unternehmerisch gescheitert bin.« Im Prozess räumte er ebenfalls ein: »Wenn ich es rückgängig machen könnte, würde ich es sofort tun.« Und: »Ich stehe vor den Trümmern meines Lebenswerks.«


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Danina Herrmann
Danina Herrmann
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