Das französische Start-up »Gourmey« strebt als erstes Unternehmen in der EU die Zulassung für im Labor gezüchtete Gänsestopfleber an.
Das französische Start-up »Gourmey« hat als erstes Unternehmen in der EU eine Vorabzulassung für im Labor gezüchtete Gänsestopfleber beantragt. Das Unternehmen aus Paris plant, seine zellbasierten Entenprodukte auf den Märkten der EU, der Schweiz, des Vereinigten Königreichs, Singapurs und der USA einzuführen. »Gourmeys«-Vorzeigeprodukt verspricht eine neue, ethisch unbedenkliche Option für Liebhaber der Delikatesse zu sein.
CEO Nicolas Morin-Forest betonte, dass das Premium-Segment immer an der Spitze der Lebensmittelinnovationen steht. Er ist zuversichtlich, dass »Gourmeys«-Produkte die strengen EU-Sicherheitsanforderungen erfüllen werden. Dabei hebt er hervor, dass die kultivierte Stopfleber ohne tierische Bestandteile hergestellt wird, was sie auch für Vegetarier und Veganer attraktiv macht. Das Start-up produziere sein Foie-gras-Produkt nämlich aus Entenzellen, die in einer speziell entwickelten, tierfreien Nährlösung kultiviert werden. Zudem soll eine externe Studie belegen, dass der ökologische Fußabdruck der Produktion deutlich geringer ist als bei herkömmlicher Stopfleber.
Die EU regelt im Labor gezüchtetes Fleisch als »neuartiges Lebensmittel«. Unternehmen müssen für solche Produkte einen Zulassungsantrag bei der Europäischen Kommission stellen, der eine umfassende Bewertung der Lebensmittelsicherheit und möglicher ökologischer und sozialer Auswirkungen umfasst. Der Zulassungsprozess dauert in der Regel mindestens 18 Monate.
In Ländern wie Deutschland, wo die konventionelle Herstellung von Stopfleber aus Tierschutzgründen verboten ist, könnte die kultivierte Variante eine ethisch vertretbare Alternative bieten.
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.
