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E-Autos gegen Käse: Handelskonflikt zwischen EU und China

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China reagiert auf EU-Zölle auf Elektroautos mit einer Untersuchung europäischer Milchprodukte, was den Handelskonflikt zwischen beiden Wirtschaftsmächten verschärft.

Der Handelsstreit zwischen der Europäischen Union und China spitzt sich weiter zu. Nachdem die EU-Kommission im Juli angekündigt hatte, Zölle auf chinesische Elektroautos zu erheben, reagiert Peking prompt: Das chinesische Handelsministerium hat eine Untersuchung gegen europäische Milchprodukte eingeleitet, insbesondere Käse, Blauschimmelkäse und Topfen.

Die EU soll China vorgeworfen haben, seine E-Auto-Industrie massiv zu subventionieren, was zu Überkapazitäten führt. Die Fahrzeuge, die dank der Subventionen zu günstigen Preisen auf den europäischen Markt gelangen, könnten den Wettbewerb verzerren und die europäische Automobilindustrie gefährden. Je nach Hersteller sollen die Zölle zwischen 19 und 47 Prozent liegen und ab Herbst für zunächst fünf Jahre gelten. Die Zölle treffen nicht nur chinesische Marken wie »BYD« oder »SAIC«, sondern auch in China gefertigte Fahrzeuge von europäischen Herstellern wie »BMW« und »Volkswagen«, die nach Europa exportiert werden.

Chinas Reaktion: Käse im Visier

Die Antwort aus Peking zielte auf einen empfindlichen Punkt der EU-Exportwirtschaft: Milchprodukte. Am Mittwoch, den 21. August 2024, kündigte das chinesische Handelsministerium an, eine Untersuchung gegen europäische Milchprodukte einzuleiten, die bis August 2025 laufen soll. Im Fokus stehen dabei vor allem Blauschimmelkäse und Topfen, aber auch Milch und Sahneprodukte.

Offiziell wird die Untersuchung mit angeblichen wettbewerbsverzerrenden Subventionen in der EU begründet, die den chinesischen Milchsektor schädigen könnten. Es wird vermutet, dass rund 20 Subventionsprogramme der EU im Visier der chinesischen Behörden stehen. Tatsächlich dürfte es sich jedoch um eine Vergeltungsmaßnahme für die EU-Zölle auf chinesische E-Autos handeln. China ist ein wichtiger Absatzmarkt für europäische Milchprodukte. Im Jahr 2023 erreichten die EU-Exporte nach China einen Wert von 1,76 Milliarden Euro. Sollte Peking Zölle auf diese Produkte erheben, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf den europäischen Agrarsektor haben. Betroffen wären vor allem Länder wie Italien, Dänemark, die Niederlande und Frankreich, die zu den größten Käseexporteuren nach China zählen.


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