Marken wie »Tony's Chocolonely«, »Divine Chocolate« und »Original Beans« sind Beispiele dafür, wie Unternehmen durch transparente und faire Praktiken positive Veränderungen in der Kakaoindustrie bewirken können.
Jedes Jahr am 12. Juni wird der Welttag gegen Kinderarbeit begangen, ein Tag, der auf die weltweiten Missstände und die Notwendigkeit aufmerksam macht, Kinderarbeit zu bekämpfen. In vielen Industriezweigen, insbesondere in der Landwirtschaft, sind Kinderarbeit und Ausbeutung noch immer weit verbreitet. 160 Millionen Mädchen und Jungen sind nach aktueller Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und UNICEF von Kinderarbeit betroffen. Das bedeutet, dass diese Kinder unter Bedingungen arbeiten, die sie ihrer elementaren Rechte und Chancen berauben. Ein prominentes Beispiel für Kinderarbeit ist die Kakaoindustrie, die Basis für eine der beliebtesten Süßigkeiten der Welt: Schokolade. 1,56 Millionen Kinder arbeiten momentan in Westafrika auf Kakaoplantagen.
Schokolade ist ein Genussmittel, das weltweit geschätzt wird. Doch viele Konsumenten sind sich nicht bewusst, dass der Anbau von Kakao oft unter Bedingungen stattfindet, die Kinderarbeit beinhalten. Insbesondere in Ländern Westafrikas wie der Elfenbeinküste und Ghana, die zusammen etwa 60% der weltweiten Kakaoproduktion ausmachen, arbeiten Millionen von Kindern auf den Plantagen. Diese Kinder sind oft Opfer von Menschenhandel, Zwangsarbeit und erhalten wenig bis keine Schulbildung.
Trotz internationaler Abkommen und Initiativen wie dem Harkin-Engel-Protokoll, das 2001 ins Leben gerufen wurde, um die schlimmsten Formen der Kinderarbeit in der Kakaoindustrie zu beseitigen, sind die Fortschritte langsam. Es gibt aber einige Firmen, die sich vermehrt dafür einsetzen, dass moderne Sklaverei unterbunden wird und illegale Kinderarbeit kein Platz auf den Kakaofarmen haben sollte.
Eine dieser Firmen ist »Tony’s Chocolonely«. Das in den Niederlande gegründete Unternehmen hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt – nicht nur wegen ihrer leckeren Schokolade, sondern vor allem wegen ihres Engagements gegen Kinderarbeit in der Kakaoindustrie. »Tony’s Chocolonely wurde gegründet, um Schokolade 100% frei von moderner Sklaverei zu machen. Denn wir wollen in einer Welt leben, in der das eine Selbstverständlichkeit ist«, schreiben sie auf ihrer Website.
Auch bei »Divine Chocolate« steht Fairness im Mittelpunkt. Die 1998 gegründete Firma ist ein globales Sozialunternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, eine erfolgreiche, von Bauern geführte Schokoladenfirma aufzubauen. Das Unternehmen gehört zu 45% der »Kuapa Kokoo Farmers’ Union«, einer Kooperative von 100.000 Kakaobauern in Ghana, die nicht nur von den Fairtrade-Prämien profitieren, sondern auch als Miteigentümer am Gewinn beteiligt sind und so in ihre Gemeinden investieren können.
Auch »Original Beans« steht für ethische und nachhaltige Schokolade. Das 2008 gegründete Unternehmen garantiert, dass ihre Schokolade 100% frei von ausbeuterischer Kinderarbeit ist, indem es den Kakao direkt von Bauernkooperativen und indigenen Gemeinschaften bezieht, mit denen es seit Jahren eng zusammenarbeitet und deren Lebensumstände es genau kennt. Durch das Prinzip »Jede Tafel: Ein Baum« unterstützt »Original Beans« zudem den Erhalt der Biodiversität und den Umweltschutz in den Anbaugebieten.
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