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Mozartkugel-Hersteller »Salzburg Schokolade« muss schließen

Schließung
Süßigkeit
Salzburg

Nachdem vor über zwei Jahren die Insolvenz des Unternehmens bekannt gegeben wurden, muss der Industriebetrieb in Gröding Ende des Jahres schließen.

»Salzburg Schokolade«, bekannt für die Herstellung von Mozartkugeln, meldete im November 2021 Insolvenz an. Im Februar 2022 übernahm die rumänische »KEX Confectionery«-Gruppe rund um Julius Meinl V. das Werk in Salzburg. Die KEX-Gruppe hatte sich zuvor einen guten Ruf durch die Rettung des Schwedenbombenherstellers »Niemetz« im Jahr 2013 erworben, konnte jedoch »Salzburg Schokolade« trotz ihrer Bemühungen nicht retten.

Der Süßwarenhersteller wurde 1897 gegründet und exportierte seine Produkte weltweit. Die Schließung des Werks in Grödig markiert nun das Ende einer Ära in der österreichischen Süßwarenindustrie.

Einstellung der Produktion

Ein Sanierungsplan, der eine 100-prozentige Rückzahlung an die Gläubiger innerhalb von drei Jahren vorsah, wurde ursprünglich angenommen. Trotzdem musste das Unternehmen bereits im Dezember 2022 einen Teil der Produktion einstellen und 25 Mitarbeiter entlassen. Die stark gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Verpackungsmaterialien, Transport und Energie machten eine wirtschaftliche Weiterführung der Produktion unmöglich. Besonders die Verdreifachung des Kakaopreises, das Ende der Zusammenarbeit mit einem Großkunden und ein zu großer Produktionsstandort trugen maßgeblich zur endgültigen Schließung bei. Für die verbleibenden 65 Beschäftigten in Grödig wird nun gemeinsam mit dem AMS Salzburg nach einer Lösung für eine Folgebeschäftigung gesucht. Gleichzeitig laufen fortgeschrittene Gespräche über den Verkauf und die zukünftige Nutzung des Produktionsstandorts.

Anstieg von Kakaobohnen-Preisen

Neben der problematischen Marktlage für Kakao, die durch Monokulturen, Pilzkrankheiten und klimabedingte Extremwetterereignisse verschärft wurde, führte die allgemeine Verteuerung von Kakaobohnen und Kakaoprodukten zu einem erheblichen Anstieg der Produktionskosten. Der Einfuhrpreis für Kakaobohnen und Kakaobohnenbruch stieg im Januar 2024 um 73,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während der Preis für Kakaomasse und Kakaobutter um 49,4 Prozent anstieg.


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