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Restaurant der Woche: »Peysk«

Im »Peysk« begeistert nicht nur die heimelige Wohnküchen-Atmosphäre, sondern insbesondere die kreative Küche mit asiatischem Flair. Hier stehen ausschließlich Gerichte aus Fisch und Meeresfrüchten auf dem Menü.

Die Gäste sitzen in diesem kleinen Lokal wie in einer Wohnküche. Die private und persönliche Atmosphäre fördert die Gespräche und den Weinkonsum. Kein Fine Dining, keine Flüsteratmosphäre. »Into the Great Wide Open« tönt Tom Petty aus dem Lautsprecher. Betreiber David Eisenberg hat in vielen asiatischen Städten gelebt und Inspirationen gewinnen können, was die Einzigartigkeit seiner Gerichte ausmacht.

Saint Pierre mit Kartoffelmousseline wäre an sich nichts Bewegendes, doch die indonesische Rendang-Sauce macht daraus ein aufregendes Gericht. Die aromatische Sauce aus Curry, Tamarinde, Zitronengras und mehr wird in Indonesien zu Fleisch verwendet, aber David Eisenberg, dessen Mutter aus Südostasien stammt, macht daraus seine eigene verfeinerte und umwerfend gute Version mit Fischsauce, Erdnuss, Kokos und anderem. Auch bei den saftig-prallen Riesen-Fusilli mit rohem Tatar von blauen Garnelen aus Deutschland spielt ein packender, würziger und samtiger Sud aus Fischfond, Zitrus, Minze, Shiso, leicht süßlicher Karotte und 50 Jahre altem Balsamico die Hauptrolle.

Der junge Küchenchef muss nur aufpassen, dass ihm das Lässige nicht ins Nachlässige abgleitet. Im Peysk gibt es ausschließlich Fisch und Meeresfrüchte. Man setzt auf Naturweine, aber die trinkbaren. Und man findet viel Unbekanntes. Etwa den ungewöhnlich guten, sehr trockenen und mit ­keinen lauten Aromen nervenden Muscadet Le Verger 2022 von der Domaine Luneau-Papin aus dem Jura. Patrick Millet ist eigentlich Koch, übernimmt hier aber als sehr salopper Sommelier die Weinberatung und den Service. Das Lokal steckt voller Überraschungen.

Bewertung

Essen 44 von 50
Service 18 von 20
Weinkarte 18 von 20
Ambiente 8 von 10
GESAMT 88 von 100

INFO

PEYSK
Westendstr. 73
60325 Frankfurt
T: +49 162 2056073
peysk.com

Erschienen in
Falstaff Nr. 10/2023

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Ludwig Fienhold
Autor
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