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Was ist dran am Hype um Kollagenprodukte?

Es ist zurzeit in aller Munde: Kollagen. In Form von Pulvern, Kapseln und ­Trinkampullen verspricht es strahlende Haut und glückliche Gelenke. Eine heiße Beauty-Spur – oder doch nur heiße Luft?

08.02.2024 - By Christina M. Horn

Kollagen. Dem Trendprodukt gehen derzeit viele auf den Leim – jedoch im Guten und nur im buchstäblichen Sinn! Das Eiweiß sei »Leim erzeugend«, verrät uns die griechische Herkunft des Begriffs Kollagen. Dabei handelt es sich um eine essenzielle Gruppe an Strukturproteinen in unserem Körper, die für Elastizität, Festigkeit und Form im gesamten Bindegewebe, in den ­Knochen und in der Haut sorgen. Kurz und bündig gesagt: Kollagen hält jung und beweglich. So weit die gute Nachricht. Nun zur eher schlechten: Dieses Glück währt nicht ewig. Denn ab unserem 25. ­Lebensjahr schaltet der Körper einen Gang zurück und die körpereigene ­Kollagenproduktion nimmt langsam ab. Um diesem Abbau entgegenzuwirken, ­setzen viele auf Unterstützung von außen, angefangen bei Pulvern und Kapseln über Drinks und bis hin zu Masken und Cremes. Dabei stellt sich die Frage: Wirkt das ­wirklich – oder kann das weg?

Haare.
Kollagen soll das Haarwachstum fördern und verbessert zudem dessen Struktur, was Spliss reduziert und zu mehr ­Volumen und Glanz beiträgt. Indem es die Haarfollikel stärkt, kann Kollagen auch dabei helfen, Haarausfall zu reduzieren.

Fingernägel.
Kollagen regt die Produktion von Keratin an und unterstützt so das Wachstum und die Festigkeit der Nägel. ­Darüber hinaus hilft es, Feuchtigkeit zu binden. Dies alles verhilft zu gesünderen, weniger brüchigen und schöner aussehenden Fingernägeln.

Haut.
Kollagen bindet Feuchtigkeit und sorgt für Elastizität und Spannkraft, was dazu beitragen kann, Falten zu reduzieren. Zudem soll es vor schädlicher UV-Strahlung und Umwelt­verschmutzung schützen, die Wundheilung beschleunigen
und sogar die Erscheinung von Cellulite und Dehnungsstreifen minimieren.

Gelenke und Knochen.
Die Einnahme von Kollagen kann die körpereigene Kollagenproduktion im Gelenk anregen. So ­unterstützt es die Elastizität und Stabilität des Knorpels, ­mindert Entzündungen und fördert unsere Mobilität, wodurch auch diverse Beschwerden gelindert werden. Auch unsere ­Knochen brauchen Kollagen: Dieses sorgt für eine gesunde ­Dichte und Stabilität unseres »Gerüsts«.

Gut zu wissen: Unsere Haut besteht zu 80 Prozent aus Kollagen. Ab dem 25. Lebensjahr nimmt dieser Prozentsatz graduell ab.

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Aller Guten Dinge sind drei

Wer darüber nachdenkt, Kollagen als Ergänzung für Schönheit und Gesundheit zu sich zu nehmen, wird schnell merken: Der Körperbaustein ist komplexer als gedacht. Kollagen besteht aus langen, eng miteinander verflochtenen Proteinketten, die sich aus Aminosäuren wie Glycin zusammensetzen. Diese sind ­äußerst stabil sowie zugfest und dadurch kaum dehnbar. Insgesamt existieren 28 verschiedene Typen dieser Strukturproteine in unserem Körper. Hauptkollagen ist dabei vor allem der Typ I, ­gefolgt von Typ II und III. ­Diese drei Arten des ­Kollagens sind es übrigens auch, die uns immer wieder – gemeinsam oder solo – auf Pulverdosen und Kapselverpackungen begegnen. Typ I ist das häufigste Kollagen und schon länger in aller Munde, da es seit Langem für die Herstellung von Gelatine verwendet wird. Es kommt ganz natürlich in unserer Haut sowie in unseren Sehnen und Faszien, aber auch in unseren Knochen, ­Gefäßen und inneren Organen vor. Wer Kollagen in Form eines Nahrungsergänzungsmittels zu sich nimmt, wird hauptsächlich zu diesem Typus greifen, vor allem, wenn das Ziel schöne, gesunde Haut ist. Pulver, Kapseln und Co. werden aber auch mit den Typen II und III versetzt, um die Gesamt­wirkung des Nahrungsergänzungsmittels zu verbessern: Während letzterer, ebenso wie Kollagen Typ I, Haut, Gefäße und innere Organe stärkt, findet sich Typ II in unserem Knorpelgewebe und in unseren Bandscheiben. Daher eignet sich der zweite Typus perfekt für all jene, die an Beschwerden mit ihren Gelenken ­leiden oder ihrem Bewegungsapparat ­etwas Gutes tun möchten.

Top Picks

Grün, grüner – Matcha: Dem marinen Kollagenpulver von aime wurde nicht nur Vitamin C, sondern auch antioxidativer Matcha zugesetzt. Perfekt als Zusatz im Latte oder Smoothie. »Collagène Matcha Glow« von aime, ab € 35,– aime.co

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Mit seiner superfruchtigen Kirsch-Thymian-Geschmacksexplosion, ist »Biogena Cpllagen+ Superior« ein perfektes Mikrogetränk mit ausgewählten Inhaltsstoffen. »Beauty & Glow Microdrink Sticks«, ab € 49,90,– biogena.com

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Von Tieren, Pflanzen und Hyaluron

Wie bereits erwähnt, steigt unser Körper etwa ab dem 25. Lebensjahr langsam auf die Stoffwechselbremse. Das drosselt nach und nach, ob wir es nun wollen oder nicht, die Kollagenproduktion. Im Laufe der Zeit wird die Haut daher dünner, trockener, Fältchen entstehen und das Bindegewebe wird schlaff. Wie schnell dieser Vorgang vonstattengeht, unterscheidet sich von Person zu Person und ­basiert zum einen auf den ­Genen, zum anderen auf der individuellen Lebensführung. Schädliche Umwelteinflüsse, zu viel ­Sonne, ungesunde Ernährung, ja ­sogar Stress und Schlafmangel sind auf Dauer echte Killer für unser Kollagen. ­Diesen Vorgängen kann man mit gesunden Lifestyle-Entscheidungen entgegenwirken. Viel trinken, ausreichend Schlaf und Bewegung sowie die Vermeidung von Stress und UV-Strahlen sind der erste Schritt. Der nächste: unsere Ernährung. Wer aufmerksam mitgelesen hat, wird es schon erahnen: Kollagen kommt, ebenso wie beim Menschen, auch bei Tieren in Haut, Knochen und ­Gewebe vor. Den Kühlschrank mit Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten, Knochenbrühe oder Eiern aufzufüllen, lohnt sich daher, da diese Lebensmittel dem Körper Kollagen aus natürlicher Quelle liefern. Veganer:in­nen und Vegetarier:innen bleibt tierisches Kollagen zwar teilweise oder ganz verwehrt, verzagen müssen sie ­jedoch nicht. Denn ­einige pflanzliche Nahrungsmittel, darunter Paprika, ­Walnüsse sowie einige Pflanzenöle, fördern die ­körpereigene Produktion des Proteins. Alternativ setzt man im Namen der Schönheit auf Nahrungs­ergänzungsmittel in Form von Kollagenpeptiden. Wer unsicher bezüglich der Wirksamkeit ist, darf übrigens ­beruhigt aufatmen (und einnehmen): Denn der Grundtenor der Wissenschaft zum Einsatz von Kollagen-Supplements ist durchaus positiv, wie etwa eine Vergleichsstudie mehrerer ­Forschungsergebnisse im Fachmagazin »Journal of Drugs in ­Dermatology« belegt. Zusammengefasst ­zeigen diese, dass Kollagen-Supplements ­sowohl die Hautalterung verlangsamen als auch zu verbesserter Wundheilung, ­Elastizität und Feuchtigkeit der Haut ­beitragen. Und Neben­wirkungen? Kaum bis nicht vorhanden, so die derzeitige ­Studienlage.

Top Picks

Das hydrolysierte Kollagen von ­Primal State enthält Kollagen I, II und III, ist geschmacksneutral, gut löslich und kann problemlos in Heißgetränke gerührt werden. »Primal Collagen« von Primal State, ab € 29,99 primal-state.de

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Glow25 hat seine Kollagenkapseln mit Hyaluronsäure, Granatapfelschalenextrakt und natürlichem Vitamin C kombiniert. Eine gute Ergänzung zum beliebten Pulver. »Kollagen Kapseln« von Glow25, ab € 29,99 glow25.de

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Das geschmacksneutrale und hitzeresistente Kollagenhydrolysat von Alpha Foods verfügt über alle drei Peptide und wurde mit marinem Elastin und Hyaluronsäure ergänzt. Kollagen mit Elastin & Hyaluronsäure von Alpha Foods, ab € 25,90 alphafoods.de

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Mit ihrem Mix aus Hyaluronsäure, beruhigender Aloe vera und hydrolysiertem Kollagen sorgen die Kapseln von The Nue Co. für gesunde, pralle Haut. »Skin Hydrator« von The Nue Co., ab € 36,– eu.thenueco.com

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Fazit

Hinter dem Phänomen Kollagen steckt mehr als nur ein »Löffelchen voll Pulver«: Das Struktur­protein sorgt für jugendliche, strahlende Haut, ­gesunde Gelenke und ein besseres Wohlbefinden. Der »Trend« ist gekommen, um zu bleiben – ganz zu Recht darf man sagen: Es bleibt spannend.

Erschienen in:

Falstaff Happy Life 01/2023

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