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Honig: Goldenes Superfood

Süßer kulinarischer Genuss, wohltuende Arznei oder Schönheitselixier? Honig ist all das zusammen! Und seine gesundheitsfördernde Wirkung ist wissenschaftlich belegt.

01.12.2023 - By Irmie Schüch-Schamburek

Im Honig sind die besten und nützlichsten Dinge«, wusste bereits der antike griechische Arzt Hippokrates. »Er ist gut für alle Menschen, ob jung oder alt. Er ist nützlich für jene, die an Gewicht zunehmen müssen, für die Schwachen, um sie zu stärken, für die Gesunden, um die Gesundheit zu erhalten.« Heute weiß man längst, wie recht Hippokrates hatte – tatsächlich weist Honig viele einzigartige gesundheitsfördernde Eigenschaften auf. Es wurden bisher etwa 300 verschiedene Aromastoffe in Honig nachgewiesen, die ihn so wohlschmeckend machen. Dabei ähneln die höchst umfangreichen geschmacklichen Metaphern des »flüssigen Goldes« jenen für Wein oder Parfums. Aromakategorien wie holzig, frisch, blumig oder fruchtig treffen darin auf organische Flavours wie Karamell, Orange, Vanille oder getrocknete Feige, ergänzt durch eher extravagante Geschmacksbeschreibungen: Laubholzstaub, Lösungsmittel oder pikanter Käse zählen ebenso dazu wie verknittertes Blatt oder Katzenurin. Milde, blumige Honigsorten wie Akazien-, Robinien- oder Lindenhonig eignen sich hervorragend zum Süßen von Tees oder Backwaren. Die kräftigeren, holzigen Sorten von Wald- oder Sonnenblumen sind als Brotaufstrich, in Süßspeisen oder als Käse-Garnitur perfekt.

Bis zu 300 verschiedene Aromastoffe sorgen für den einzigartigen Geschmack von Honig.

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Fleißige Bienchen: Ohne die Arbeit von Bienen und Hummeln gäbe es auch keinen Honig für uns.

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ZUCKERSÜSS und GESUN

Honig besteht zu gut 80 Prozent aus verschiedenen Zuckerarten - Einfachzucker wie Trauben - und Fruchtzucker, Zweifachzucker wie Saccharose sowie verschiedene Mehrfachzucker, der Rest ist Wasser. Je nach Pflanzenquelle kann er über 30 verschiedene Zuckerarten enthalten, wobei die gut verdaulichen Einfachzucker überwiegen. Aufgrund seines speziellen Zuckerspektrums sind insbesondere fruktosereiche Sorten wie Robinien- bzw. Akazienhonig sowie der isomaltulosehaltige Lindenhonig auch für Diabetiker bekömmlich. Neben Zucker enthält Honig weitere spannende Substanzen. Dazu zählen Enzyme, die antibakteriell, antimikrobiell und verdauungsfördernd wirken, und sogenannte Inhibine. Diese haben entzündungshemmende Eigenschaften bei Infektionen und eine lindernde Wirkung bei Erkältungskrankheiten. Studien belegen auch eine gute Wirksamkeit gegen Herpes-Viren. Darüber hinaus finden sich in Honig die Vitamine C, B1, B2-Komplex, B6, H (Biotin) sowie Pantothensäure, Folsäure und Mineralstoffe. Die Zuckerverbindungen und Fruchtsäuren lindern Husten und Halsschmerzen und unterstützen die Wundheilung. Besonders stark heilende Eigenschaften werden dem neuseeländischen Manuka-Honig zugeschrieben, der aus Südseemyrte gewonnen wird. Er hat aufgrund seines hohen Methylglyoxal-Gehalts eine bis zu hundertfach höhere antibakterielle und antimykotische Wirkung als andere Honigsorten. Er wird als medizinischer Honig in der Wundbehandlung erfolgreich eingesetzt, seine antibakterielle Wirkung ist durch Studien belegt.

GOLDENES SCHÖNHEITSELIXIER

Honig ist aber auch für seine verjüngenden Eigenschaften bekannt. Sein hoher Anteil an Antioxidantien, insbesondere Flavonoide, kann schädigende Angriffe von freien Radikalen auf Zellstrukturen und Eiweißmoleküle minimieren und so einen Anti-Aging-Effekt entfalten. Zudem verringern Antioxidantien die Risikofaktoren von Arteriosklerose, Rheuma, Asthma oder Krebserkrankungen. Als Hautpflege-Zutat spendet Honig Feuchtigkeit, mobilisiert auf natürliche Weise die Kollagenfasern der Haut und ermöglicht eine optimale Hautreparatur sowie eine geschmeidige und elastische Epidermis. Und er verleiht dem Haar neuen Glanz und Vitalität.

Honig oder billiges Zuckerwasser?

Nicht überall, wo Honig draufsteht, ist auch Honig drin. Zu oft wird Honig mit billigen Zutaten gestreckt. Dieses Frühjahr ergab eine von der EU beauftragte Erhebung, dass beinahe die Hälfte des nach Österreich importierten Honigs im Verdacht steht, billige Zutaten zu enthalten. Von 320 gezogenen Proben waren 147 offensichtlich gepanscht. Laut dem Sender Euronews waren unglaubliche 93 Prozent der Proben aus der Türkei und 74 Prozent der chinesischen Proben mit Wasser, Zuckersirupen – etwa aus Maistärke, Zuckerrüben, Weizen oder Reis – und/oder Farbstoffen gestreckt. Dank neuester Testmethoden können mittlerweile auch raffiniert nach-gebaute »Fake-Honige« entlarvt und deren Import in EU-Länder unterbunden werden. Auch Schadstoffe wie Blei und Cadmium, die sich insbesondere in Stadthonigen finden, oder Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Landhonigen können so festgestellt werden. Daher ist es unbedingt ratsam, beim Kauf von Honig genau auf die Herkunft zu achten.

Als Hautpflegemittel heiß begehrt: Die -kosmetischen Eigenschaften von Honig sind längst erwiesen. Wie hier bei »Abeille Royale Intense Repair Youth Oil-in-Balm« von Guerlain.

© Guerlain

Erschienen in:

Falstaff Happy Life 01/2023

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