Eine Familiengeschichte seit 1635 im Rücken und die Zukunft fest im Blick: Christoph Eifel aus Trittenheim.

Eine Familiengeschichte seit 1635 im Rücken und die Zukunft fest im Blick: Christoph Eifel aus Trittenheim.
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Weinguide Deutschland: Christoph Eifel ist Newcomer des Jahres 2024

Mit viel Engagement, Ehrgeiz und Enthusiasmus ringt Christoph Eifel den Steillagen der Mittelmosel lebendige und spannungsgeladene Weine ab. Gegen Trend und Zeitgeist keltert er vor allem fruchtige und edelsüße Rieslinge.

Dass er zu einem der drei Kandidaten als Newcomer des Jahres bestimmt werden könnte, damit hat Christoph Eifel »wirklich nicht gerechnet«. Der Winzer aus Trittenheim weiß, dass er in einem ganz speziellen Segment des Weinbaus arbeitet: Trockene Weine sind bei ihm die Ausnahme. Der 32-Jährige blickt auf eine Geschichte seit 1635 zurück und spürt die große Verantwortung der Familientradition: »Meine Großeltern und Eltern haben sehr viel richtig gemacht auf ihrem Weg in die Zeit. Wieso sollte ich Gutes vernichten?« Aber seit der Geisenheim-Absolvent 2021 das Weingut übernahm, hat er einiges verändert. Er setzt konsequent auf Spontangärung, schließlich lernte er bei Nik Weis in Leiwen und arbeitete ein Jahr bei Thomas Haag in Schloss Lieser, »bei typischen Spontan­gärern«. Der Charakter des Weinbergs komme dadurch klarer zum Ausdruck – in Verbindung mit einer möglichst naturnahen Bewirtschaftung.

Das Weingut in die Zukunft führen

Um unverwechselbare Weincharaktere zu erzeugen, erwarb Christoph Eifel Parzellen im Neumagener Rosengärtenchen, Dhroner Hofberg und Piesporter Goldtröpfchen, die den internen Wettbewerb mit den Trittenheimern Lagen Apotheke und Altärchen ­ankurbeln sollten. Jetzt kann er auf zwölf Kilometern Länge das spannende Lagenspektrum der Mittelmosel zeigen. »Es sind sehr eigenständige Grands Crus«, schwärmt er. Schon bei seinem Vater erfuhren Süßweine einen »enormen Zuspruch, und auch ich habe meine Liebe dafür gefunden.« Zumal Eifel diese Rieslinge zum kulturellen Reichtum der Mosel rechnet. Während Süßweine mancherorts zu Ladenhütern verstauben, sei die Nachfrage bei ihm lebhaft: Die dynamische Beschaffenheit, die sich durch einen saftigen, feinporigen Charakter, Klarheit und schieferbedingter Würzigkeit auszeichnet, erstreckt sich von der Kabinett- bis zur Trockenbeerenauslese.

Für das »echte Moselkind« erfüllt sich der Traum, dass er das Weingut in die Zukunft führen kann: Er habe den Betrieb schon als kleiner Junge übernehmen wollen, auch wenn er zwischenzeitlich mit einer Karriere als Profifußballer liebäugelte, wo er das »Kämpfergen« entwickelt hat: »Was ich mache, mache ich richtig. Ich habe das Ziel, der Beste zu sein.«

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Erschienen in
Falstaff Nr. 10/2023

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Rainer Schäfer
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