(c) Werkstätte Carl Auböck

Werkstätte Carl Auböck im MAK Wien

Das MAK Wien widmet der Wiener Pilgerstätte für Designafficinados eine umfassende Werkschau. Die legendäre Manufaktur Carl Auböck wird bis heute in der Bernardgasse im siebten Wiener Bezirk betrieben, seit Jahrzehnten prägt sie maßgeblich das österreichische Design und arbeitet mit Luxusherstellern auf der ganzen Welt zusammen. Das MAK versammelt über 400 Exponate. Ein Must-See für Designliebhaber:innen.

14.05.2024 - By Verena Schweiger

Titelbild: Carl Auböck II bei der Herstellung des Baumtischs in der Werkstätte Bernardgasse in Wien um 1950.

»Iconic Auböck - Eine Werkstätte formt den österreichischen Designbegriff« titelt die Werkschau die der legendären Wiener Designschmiede gewidmet ist, und diese Wertschätzung ist keine Übertreibung. Wie kaum eine andere noch sich in Betrieb befindende Manufaktur ist die Werkstätte Carl Auböck prägend für österreichisches Design. Die Erzeugnisse finden sich in renommierten institutionellen Sammlungen, wie dem MoMa in New York. Die Eleganz der Carl Auböck Entwürfe aus Messing, Leder, Horn, Holz und Naturfasern sind jedem Zeitgeist enthoben. Ihre Formschönheit besitzt eine emanzipierte Allgemeingültigkeit, über die sogar Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek philosophierte. Smart, edel und oft mit surrealistischem Humor ausgestattet. Das MAK versammelt rund 400 Alltagsgegenstände, der Schwerpunkt liegt auf der stilprägenden Ära der Zwischen- und Nachkriegszeit sowie auf Exponaten der experimentellen 1980-er Jahre. Zudem beleuchtet das MAK die NS-Vergangenheit Carl Auböcks II.

Carl Auböck II: Briefbeschwerer (1947–1950)

(c) MAK/Christian Mendez

Seit vier Generationen: Design auf höchstem Niveau

Die Werkstätte Carl Auböck wurde im Jahr 1912 von Karl Heinrich Auböck (1872 - 1925) als Metallwerkstätte gegründet, maßgeblich für die Weiterentwicklung des Betriebs war sein Sohn Carl Auböck II (1900 - 1957), der an der Akademie der bildenden Künste bei Bauhaus-Legende Johannes Itten Malerei studierte. Er folgte seinem Professor als Stipendiat an die Bauhaus-Akademie nach Weimar, wo er sich für das Fach Metallarbeit einschrieb. Bereits in seinem Frühwerk ist die meisterhafte Auseinandersetzung mit dynamischer Linienführung und skulpturaler Form  erkennbar. Die Ausstellung zeigt Alltagsgegenstände aus dieser Zeit, sowie Wachsmodelle und Prototypen. Auch sein surrealistischer Bildwitz und Carl Auböcks II Vorliebe für Objets trouvés wird deutlich. Weiters zeigt das MAK auch erstmals Werke seiner Frau Mara Uckunowa, die Carl Auböck II am Weimarer Bauhaus kennenlernte. Teil der Ausstellung ist auch die zeitgeschichtliche Einordnung seines Oeuvres, denn Carl Auböck II war bereits ab 1933 Mitglied der NSDAP. 1943 nahm die Carl Auböcks Kunsthandwerkliche Metallwerkstatt mit Josef Hoffmann, J. & L. Lobmeyr, Karl Hagenauer und anderen an der Ausstellung Deutsche Werkkunst teil. Die dritte Generation steht mit Carl Auböck III (1924 - 1933) für den Schritt in Richtung  Internationalisierung der Werkstätte, vorangetrieben durch kleine Serien im Rahmen internationaler Kooperationen. Diese wurden durch die Carl Auböck IV (*1954) ausgebaut. Die Werkschau zeigt unter anderem Produkte der Manufaktur für Luxushersteller wie Tiffany oder Hermès.

Ausstellungsinfo:

»Iconic Auböck. Eine Werkstätte formt den österreichischen Designbegriff«
15.5.2024 – 06.01.2025
Zentraler Raum MAK Design Lab, MAK, Stubenring 5, 1010 Wien

Eröffnung
Dienstag, 14.5.2024, 19 Uhr
Eintritt frei zur Ausstellungseröffnung

Mehr Info unter: mak.at

Die Schau des MAK versammelt rund 400 Exponate der Werkstätte Carl Auböck.

(c) MAK/Christian Mende

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