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The Pool-Side-of-Life: Die große Pool-Story

Der Sommer kann kommen! Nichts ist luxuriöser als ein Nachmittag am eigenen Pool, der einst ein Refugium der Hollywoodstars war. Eine kleine Geschichte der Swimmingpools zeigt, welche Trends früher angesagt waren. Und welche personalisierten Lösungen heute boomen.

30.05.2024 - By Karin Cerny

Titelbild: California Dreamin’: US-Fotograf Slim Aarons hat das Poolleben der Reichen und Schönen in Palm Springs von einst dokumentiert.

Im Hintergrund steht ein schicker Mid-Century-Bungalow von Richard Neutra, auf den das warme Licht von Kalifornien fällt. Ein junger Mann springt nackt in den Pool. Das Wasser spritzt. Die ikonografischen Gemälde des britischen Malers David -Hockney fangen das Lebensgefühl und den Hedonismus der 1960er-Jahre ein: unter einer Sonne, die immer scheint – zumindest auf jene wohl-habenden Bohemiens, die den ganzen Tag am Pool abhängen. Es war eine Epoche, in der der Swimmingpool als Statussymbol galt. Hollywoodstars räkelten sich an ihm, ausgelassene Partys wurden gefeiert. Der US-Fotograf Slim Aarons hat diese Ära festgehalten, den »Poolside Glamour« der Reichen und Schönen dokumentiert, die perfekt gekleidet und frisiert ihr Poolside-Life genießen.

NIERENFÖRMIGE POOLS

Jede Epoche hat ihren eigenen Stil, auch wenn es um Schwimmbecken geht. Bis in die 1940er-Jahre waren Schwimmbäder meist riesig und öffentlich. Kaum jemand konnte sich einen privaten Pool leisten. In den 1950er-Jahren hatten Pools ein Sprungbrett – man sieht es auch häufig auf den Gemälden von Hockney. Die Swinging Sixties wurden psychodelisch, passend zum Nierentisch bekamen auch die Pools neue, organische Formen und wurden kurviger. Whirlpools und Wellnessanlagen zogen in die Keller­geschoße ein. Unterwasserbeleuchtung wurde chic, um diverse Stimmungen im Pool zu zaubern. In den 1980er-Jahren bekam man Sehnsucht nach natürlich aussehendem Design. Der Film »Die blaue Lagune« ließ zwei Kinder auf einer einsamen Insel in der Südsee stranden – und weckte das Fernweh, schließlich wurde ausschließlich an Originalschauplätzen gedreht und nicht, wie bis dato üblich, im Studio. Auch daheim wollten plötzlich alle ihre privaten Lagunen, künstliche Felsformationen boomten, Kieselstein­oberflächen wurden modern. Die Wartung wurde einfacher.

Abkühlzone: Sonnendecks sind im Trend, ob für Liegestühle oder zum Entspannen im seichten Wasser. diepoolwerkstatt.at

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Runde Relaxoase: Stranderlebnis im eigenen Garten mit organischen Poolformen. Biodesign-Pools lassen sich individuell gestalten. kriegergut.at

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SWIM-SPAS

Pools haben durch die Jahrzehnte das jeweilige Lebensgefühl widergespiegelt. Was erzählen sie heute über uns? Maximale Individualisierung prägt unseren Stil, der Trend geht zu personalisierten Lösungen. Warum sollte man ein Sprungbrett einplanen, wenn man ohnehin keinen Kopfsprung machen möchte? Wer sich überlegt, einen Pool anzuschaffen, sollte wissen, wofür er ihn nutzen möchte. Für Schwimmer:innen macht ein Becken unter 20 Metern wenig Sinn, dafür kann es sehr schmal sein. Gleichzeitig sind Gegenstromanlagen in den letzten Jahren effektiver geworden. Swim-Spas brauchen wenig Platz, die Anschaffungskosten sind geringer, sie sind auch im Winter kostengünstig zu beheizen. Der Wasser­widerstand lässt sich regulieren, je nach gewünschter Workout-Intensität. Eingebaute Massagedüsen sorgen für die perfekte Entspannung danach. Es gibt Swim-Spas, die aus mehreren Becken bestehen, so sind Schwimmzone und Whirlpool getrennt und können von mehreren Personen gleichzeitig genutzt werden.

Ganzjahresbetrieb: Die »Living Pools« aus Oberösterreich kommen ohne Chlor aus und können auch im Winter genutzt werden. freiraum.cc

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Trainingsaison: Swim-Spas boomen, weil man Sport und Wellness ideal verbinden kann. Mit Whirlpool bieten sie für wenig Platz viel Abwechslung. beta-wellness.com

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AUF DER SONNENBANK

Auch Pooltiefen müssen nicht genormt sein, sie können sich nach den Vorlieben der Besitzer:innen richten. Flache Einstiege mit Sonnenbank im Wasser liegen gerade wieder im Trend. Rutschfeste Fliesen helfen dabei, sie begehbar zu machen. Kleinkinder können darin sicher planschen, Erwachsene lassen sich im Liegestuhl sonnen, während das Wasser angenehm kühlt. Der Pool ist wieder wie in den 1960er-Jahren ein Ort der Begegnung, um Gäste einzuladen und Nachmittage und Abende gemeinsam zu verbringen. Ausgeklügelte Lichtsysteme schaffen unterschiedliche Stimmungen, die sich mühelos über eine Handy-App steuern lassen, wobei Solarbeleuchtung eine umweltfreundliche Option ist. Aber auch markante Fliesen und Mosaike sind wieder gefragt, um dem Pool eine eigene Note zu verpassen. Ein Megatrend sind nach wie vor Pools, die auf Nachhaltigkeit setzen, mit Materialien, die umweltfreundlich, recycelbar und aus der Region sind. Solarabdeckungen unterstützen dabei, den Pool an kalten Tagen zu heizen, ohne die Stromrechnung in die Höhe zu treiben. Auch klassische Chlorpools lassen sich mittlerweile leicht in chemiefreie Schwimmteiche umwandeln. Ein großer Vorteil: Sie müssen nicht jährlich neu befüllt werden, können auch im Winter als Tauch-becken nach dem Saunagang genutzt werden. Und: Sie sind so klar wie ein Bergsee. Schade, dass es davon keine Gemälde von David Hockney gibt.

Lichtreflexzonen: Hochwertige Glasmosaike lassen den Pool je nach Sonnenstand und Blick anders schimmern. rivierapool.at

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Landschaftsverstärker: Ein Naturpool, der perfekt zur Umgebung passt: eine maßgeschneiderte Lösung der Gartenarchitekten Kramer und Kramer. kramerundkramer.at

(c) Kramer und Kramer

Erschienen in:

Falstaff LIVING 04/2024

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