(c) Culligan Austria

Robert Stolz: »Nachhaltige Lösungen erfordern ein Umdenken!«

Nachhaltigkeit fängt bei den eigenen Lebensgewohnheiten an - sollte man meinen. 450.000 Einweggetränke-Gebinde landen stündlich in Österreich im Müll. Dabei gibt es mittlerweile eine Reihe an zeitgemäßen Alternativen. LIVING sprach mit Culligan Österreich-Geschäftsführer Robert Stolz über die Notwendigkeit einer ausgeprägten Refill-Mentalität.

02.07.2024 - By Verena Schweiger

Wer kennt es nicht: Man will den Zug erreichen und kauft sich noch rasch eine Flasche Wasser für unterwegs - natürlich aus Plastik. Trotz medialer Dauerpräsenz ist die Nachhaltigkeit im eigenen Alltag noch nicht vollständig angekommen und auch das Thema Mikroplastik verschwindet in der Hektik des Alltags oftmals hinter bequemen Einweg-, sprich Wegwerf-Varianten. Dabei gibt es mittlerweile eine Reihe an professionellen Wasseraufbereitern, die einerseits das Wasser filtern und zudem durch die Refill-Handhabe kräftig Plastik einsparen. Ein Paradeunternehmen, das Einweg-Gebinden den Kampf angesagt hat, ist Culligan Austria, ehemals Aqua Alpina. Mit mehr als 11.000 Unternehmens- und 3.200 Privatkunden ist Culligan Austria der Hidden Champion unter den heimischen Wasseraufbereitern. Wasserspender mit Wasserleitungsanschluss sowie »All-in-One«-Armaturen, die auf Knopfdruck gefiltertes, heißes, gekühltes oder prickelndes Sodawasser direkt aus der Armatur spenden, sind auf dem Vormarsch und ersetzen immer häufiger die klassischen Wasserspender mit Wasserlieferung. LIVING sprach mit Österreich Geschäftsführer Robert Stolz über die Notwendigkeit des Umdenkens.

LIVING Culligan Österreich ist höchst erfolgreich im Bereich Wasseraufbereitung. Wie ist das Unternehmen entstanden bzw. wie hat es sich in den letzten Jahren entwickelt?

Robert Stolz Das Unternehmen ist ursprünglich aus der Greiner Gruppe in Kremsmünster entstanden und wurde 1997 als Triple A gegründet. Seit Oktober 2023 firmieren wir unter dem Namen Culligan Austria, nachdem wir zuvor vom internationalen Wasserkonzern Culligan International übernommen wurden. Seit Jahresbeginn haben wir uns auch einem kompletten Rebranding unterzogen und unseren Fokus noch stärker auf leitungsgebundene Wasserspender gelegt. Mittlerweile beschäftigen wir über 170 Mitarbeitende an 8 Standorten in Österreich unter anderem an unserer Quelle in Thalheim bei Judenburg und an unserem Firmensitz in Wien.
Wir betreuen mittlerweile über 11.000 Unternehmen und 3.200 Privatkunden mit unseren Wasserspendern in ganz Österreich. Begonnen haben wir vor über 25 Jahren bei null, wir waren die Ersten mit Wasserspendern am österreichischen Markt. Seither hat sich eine Menge getan. Auch was das Thema Nachhaltigkeit angeht, das uns ein besonderes Anliegen ist.  

Wodurch heben sich die Produkte von Culligan vom Mitbewerb ab?

Unsere Produkte sind, vor allem was die Technik betrifft, absoluter Spitzenreiter auf dem Markt. Unsere innovative Firewall UV-Wasserfilter-Technologie und die spezielle, antimikrobielle Beschichtung, mit der unsere neuen Geräte ausgestattet sind, garantieren 99,99 Prozent keimfreies Wasser. Auch österreichisches Leitungswasser kann durch Nitrate und vor allem alte Leitungen belastet sein, auch Mikroplastik im Grundwasser stellt ein immer größeres Problem dar. Was unsere Produkte außerdem auszeichnet ist das Modell »mieten statt kaufen«, mit dem wir sicherstellen, dass die Geräte immer ordnungsgemäß gewartet werden und der höchste Hygienestandard erhalten bleibt. Generell erhalten die Kunden bei uns ein »Rundum-Sorglos-Paket«, denn anders als bei anderen Wasserspendern oder Sodamakern müssen sie selbst weder Kartuschen tauschen noch das Wasser nach dem Zapfen kühlen. Es ist immer perfekt temperiert und auf Wunsch still oder prickelnd. Einwegwasserflaschen sind damit für immer Geschichte. Mit einem einzigen leitungsgebundenen Wasserspender können jährlich bis zu 1.440 Plastikflaschen eingespart werden.  

Starker Nachholbedarf: Von Arztpraxen bis Flughäfen: Zeitgemäße »Refill«-Stationen sind derzeit leider noch Mangelware.

(c) Culligan Austria

Das Thema Nachhaltigkeit ist in aller Munde, dennoch sind die Regale in den Supermärkten noch immer voll mit Plastikflaschen. Weshalb ist hier die Entwicklung so langsam?

Die langsame Entwicklung hin zu weniger Plastikflaschen in Supermärkten hat mehrere Gründe. Erstens spielen wirtschaftliche Faktoren eine große Rolle. Plastikflaschen sind nach wie vor kostengünstig in der Produktion und im Transport, was sie für Hersteller und Einzelhändler attraktiv macht. Die Umstellung auf alternative Verpackungsmaterialien oder wiederverwendbare Systeme erfordert Investitionen in neue Technologien und Infrastrukturen. Zweitens fehlt es oft an ausreichender Regulierung und politischen Maßnahmen, um den Gebrauch von Plastikflaschen effektiv zu reduzieren. Obwohl es Fortschritte gibt, wie die Einführung von Pfandsystemen und Verbote für bestimmte Einwegplastikprodukte, sind diese Maßnahmen noch nicht flächendeckend oder streng genug, um eine schnelle und umfassende Veränderung herbeizuführen. Drittens sind auch Konsumgewohnheiten ein entscheidender Faktor. Viele Verbraucher greifen aus Bequemlichkeit und Gewohnheit weiterhin zu Plastikflaschen. Es erfordert Zeit und umfassende Aufklärung, um ein Umdenken und eine breite Akzeptanz für nachhaltigere Alternativen zu erreichen.

Gerade beim Thema Reisen, von Auto bis Flugzeug, ist die Einwegflasche noch sehr präsent. Wie kann man hier gegensteuern? 

Indem man das Thema »Refill« viel stärker in den Fokus rückt. Wir sind hier Vorreiter und verschenken jedes Jahr tausende Refill-Flaschen an unsere Kunden und Partner. Aber es bräuchte generell viel mehr Möglichkeiten, seine Trinkflaschen unterwegs aufzufüllen. Gerade auf Bahn- und Flughäfen muss man dafür oft die Toiletten aufsuchen, die wiederrum nur gegen Bezahlung zugänglich sind. Wenn man dann endlich eine Auffüllmöglichkeit gefunden hat, ist das Wasser oft viel zu warm oder einfach nicht schmackhaft. Eine kürzlich von uns in Auftrag gegebene Studie hat bestätigt, dass sich die Menschen mehr Wasserauffüllmöglichkeiten im öffentlichen Raum wünschen. Hier wird sich hoffentlich in den nächsten Jahren einiges tun. Bei Culligan setzen wir uns dafür ein, diese Herausforderungen anzugehen, indem wir nachhaltige Wasserversorgungslösungen anbieten und die Refill-Mentalität fördern. Durch den Einsatz von Wasserspendern und innovativen Technologien können wir dazu beitragen, den Gebrauch von Einwegplastik zu reduzieren und das Bewusstsein für umweltfreundlichere Alternativen zu schärfen.

Standort Büro: Refill-Wasserstationen sind immer stärker nachgefragt, die Arbeitsumgebung ist hier keine Ausnahme.

(c) Culligan Austria

Gut integriert: Das zurückhaltend-schlichte Design fügt sich dezent in jegliche Art von Umgebung ein.

(c) Culligan Austria

ZUR PERSON: Robert Stolz (48) ist Geschäftsführer von Culligan Austria, dem österreichischen Marktführer für nachhaltige Trinkwasseraufbereitung. Zu seinen Kunden gehören Unternehmen wie ÖBB, Magna, Voestalpine oder die Post. Das Management Board von Culligan Austria teilt er sich mit acht weiteren Kolleginnen und Kollegen. Ursprünglich wollte der geborene Vorarlberger nach der höheren Lehranstalt für Tourismusberufe Hoteldirektor werden. Doch es kam anders und mittlerweile befasst er sich seit über 25 Jahren mit dem Thema Wasser. In Linz zuhause pendelt er zwischen den Culligan Firmenstandorten Wien und Thalheim, im Sinne des Umweltschutzes ist er dabei natürlich elektrisch unterwegs.

(c) Culligan Austria

Für den LIVING Newsletter anmelden

* Mit Stern gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Anrede

Lifestyle & Genuss – das sind die zentrale Themen der Falstaff-Magazine. Nun stellen wir das perfekte Surrounding dafür in den Mittelpunkt. Das Ambiente beeinflusst unsere Sinneseindrücke – darum präsentiert Falstaff LIVING Wohnkultur und Immobilien für Genießer!

JETZT NEU LIVING 24/05