Paris 2024: Cordelia de Castellane gestaltet Ladurée neu

Was die Sachertorte für Wien, sind die farbenfrohen Makronen aus der Maison Ladurée für Paris. Sie sind einer der beliebtesten Mitbringsel aus der Stadt der Lichter und die Standorte des Nobelkonditors ein Fixpunkt auf den Bucket-Lists der Touristen. Entsprechend »instagramable« ist nicht nur die kostspieligen Backwerke, sondern auch die Shops der Kette. Allein in Frankreich unterhält Ladurée rund vier Dutzend Konditoreien, allesamt widerspiegeln sie den pastellfarbenen Art Déco-Rausch der Luxuskekse, die seit Sophia Coppolas pop-artiger Historienverfilmung von Marie Antoinettes Leben im Jahr 2006 eine ultimative Renaissance erleben. Rechtzeitig vor dem Beginn der olympischen Sommerspiele, deren Lizenzpartner Ladurée ist, wurde nun das Stammhaus in der Rue Royale Nummer 16 herausgeputzt. Urheberin des Designs ist niemand Geringeres als Interior-Stylistin und Dior Maison und Baby Dior Chefdesignerin Cordelia de Castellane. 

 

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Der Stil von Interior-Stylistin Cordelia de Castellane und das Corporate Design von Ladurée sind ein »Match in sugarcandy heaven«.

Historischer Überschwang in Pastell

Wie designt man einen Shop als ästhetische Replik von pastellfarbenem, traditionellem Zuckerwerk? Diese Frage dürfte sich Cordelia de Castellane wohl allen anfangs gestellt haben. Dass ihr Stil perfekt zum restlichen Corporate Design der Kette passt, stand ohnehin fest. Minimalismus ist ihre Sache nicht. Cordelia de Castellane liebt die Fülle und den Überschwang. Turbulenter Mustermix und florale Prints sind stets Teil ihrer innenarchitektonischen Konzepte. Die Designerin liebt Elemente des französischen Historismus, wie Trellis, zarte Blumenmuster und Tableware aus Korb. Mustermix und historische Farben sind einer ihrer Markenzeichen. Unlängst gestaltete sie gemeinsam mit ihrem multidisziplinären Designstudio Studio Cordelia de Castellane die Pariser Society-Hotspots Café Lapérouse sowie Ora Farmhouse oder das außerhalb von Paris gelegene Hotel Abbaye des Vaux de Cernay. Mittlerweile betreibt Cordelia de Castellane auch ein Blumengeschäft mit angeschlossenem Café im siebten Arrondissement, denn Floristik ist ihre große Leidenschaft. Regelmäßig postet die Mutter von vier Kindern Fotos von ihrem französischen Landsitz mit angeschlossenem Traumgarten. Auch Ladurée kultiviert seinen Markenauftritt traditionell, preppy und sehr französisch. Klischees werden neuinterpretiert, denn verworfen, diese Devise passt hervorragend zum Designstil von Cordelia de Castellane. Und das sieht man dem soeben neu adaptierten Stammhaus in der Rue Royale Nummer 16 auch an: ein Traum in Pastell, der die seit 1862 währende Historie des Hauses treffsicher erzählt und die damalige Belle Époque im Paris im Heute wiederaufleben lässt.

Ladurée in der Rue Royale: Historisches Erbe erblüht neu

Die Wände und Decken des Stammhauses der mittlerweile international agierenden Konditoreikette wurden während der ersten Jahre seiner Betriebsaufnahme von Lithograf und Maler Jules Chéret künstlerisch gestaltet. Während der mehrmonatigen Renovierungsarbeiten wurde dieses kunsthistorische Erbe sorgsam restauriert. Die Farben und Motive der Arabesken laden zu kulinarischen Sünden ein und entführen in eine Welt aus Fülle und pudrigen Salons einer längst vergangenen Ära - Marie Antoinette hätte wahrlich ihre Freude damit gehabt! Ergänzend dazu ließ Cordelia de Castellane Kacheln nach einer Technik der Belle Équope von Hand bemalen. Auch hier finden sich raffinierte Anspielungen, wie Weizen und Zuckerguss, auf die angebotenen Süßspeisen. Die Salons und Teestuben des Stammhauses wurden mit dekorativen Elementen, wie Plisseestoffen und zartem Stuck, ausgestattet, die ebenfalls an die traditionsreiche Backkunst des Hauses erinnern. Ein weiterer Liebling von Cordelia de Castellane sind Toile de Jouy Stoffe - der Signature-Look von Dior Maison. Für die Renovierung des Ladurée Stammhauses wurde extra ein Toile-Stoff designt, der sich im Salon im ersten Stock nun als Plissee-Baldachin über die Häupter der Gäste entspannt. So sündigt man bei einem Besuch dann tatsächlich standesgemäß wie Gott in Frankreich.