(c) Paris 2024

Mann des Feuers: Design-Star entwarf Olympische Fackel und Kessel

Das olympische Feuer ist nach einem mehrwöchigen Fackellauf in Paris angekommen, wo am 26. Juli die olympischen Sommerspiele eröffnet werden. Die symbolträchtige Flamme wurde rauschend in Empfang genommen. Die Fackel besticht mit einem auffälligen Design von Star-Designer Mathieu Lehanneur. LIVING kennt die Hintergründe des Looks.

16.07.2024 - By Verena Schweiger

Titelbild: Ehemaliger Spitzensportler und Präsident von Paris 2024, Tony Estanguet (li.) und Designer Mathieu Lehanneur (re.) mit der Olympischen Fackel für Paris 2024.

Rund 100 Jahre ist es her, dass das olympische Feuer in Frankreich brannte. Nun kehren die Sommerspiele in die Grande Nation zurück. Die Aufregung bei Publikum und Sicherheitskräften ist groß, am 26. Juli werden die Sommerspiele in Paris eröffnet. Angekündigt wurde die größte Eröffnungszeremonie in der Geschichte der Spiele, 206 Nationale Olympische Komitees (NOKs) und etwa 120 Staatsoberhäupter, Souveräne und Regierungsoberhäupter werden daran teilnehmen sowie rund 600.000 Zuschauer:innen. Die Seine wird in ein Meer aus Booten verwandelt werden. Die Vorbereitungen in ganz Paris laufen dafür seit Jahren auf Hochtouren. Nun ist ein symbolträchtiger Herold in der Stadt der Lichter eingetroffen: Die olympische Fackel. Auffallend ist das futuristische Design. Es stammt von niemand Geringerem als Star-Designer Mathieu Lehanneur.

Olympische Fackel: Langer Weg nach Paris

Am 16. April ist das Feuer traditionellerweise in Olympia entzündet worden. Seither ist es mit rund 11.000 Fackelträger:innen auf den rund 12.000 Kilometer langen Weg in die französische Hauptstadt gewesen. Der Transportweg des emblematischen Feuers ist der sogenannte Olympische Fackellauf. Erste Anlaufstelle auf französischem Boden war die Hafenstadt Marseille, dort übernahm Schwimm-Star und Olympiasieger Florent Manaudou als erster französischer Fackelträger die kostbare Fracht, der Para-Sprinter Nantenin Keïta sowie der Marseiller Rapper Jul folgten. Auch Halle Berry oder Charles Le Clerc reihten sich in die illustre Runde der Fackelträger:innen ein. Der Weg führte im Spießroutenlauf durch das pittoreske Frankreich. Höhepunkt war die Übernahme durch die französische Freitaucherin Alice Modolo in Villefranche-sur-Mer auf der 34. Etappe. Sie brachte die Fackel aus 20-Meter Meerestiefe zurück an die Wasseroberfläche.

 

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Die vielfach ausgezeichnete Freitaucherin Alice Modolo nahm die Olympische Fackel mit in die Tiefen des Mittelmeers in Villefranche-sur-Mer.

Mathieu Lehanneur entwarf die Olympische Fackel

2024 ist eindeutig das Jahr von Mathieau Lehanneur und der bisherige Höhepunkt seiner steilen Karriere. Als einer der bekanntesten Designer des Landes stand er bereits im Jänner 2024 im Rahmen der renommierten Großmesse »Maison et Objet« in Paris im Zentrum der Aufmerksamkeit (LIVING berichtete) und wurde dort als »Designer of the Year« geehrt. Der 1974 in Rochefort geborene Franzose verwebt in vielen seiner Arbeiten pressierende soziale und ökologische Themen. 2022 hinterließ er mit seiner Ausstellung »Inventory of Life« beim Fuorisalone in Mailand einen nachhaltigen Eindruck. Er stellte, getrieben von globalen Daten, ein Gesamtbild des menschlichen Lebens und seiner Umwelt dar. Auch für das Design der Olympischen Fackel sowie des Olympischen Kessels, in dem die Flamme während der Spiele brennen wird, bleibt er seinen Prinzipien der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung treu. »Es ist eine Freude und Verantwortung, Teil dieses Abenteuers zu sein und auf diese Weise zur Geschichte der Spiele beizutragen! Die Partnerschaft mit Paris 2024 bei der Gestaltung der Fackeln und des Kessels bedeutet, einer Reihe von Werten eine sichtbare Form zu geben und einen Geisteszustand in ikonische Objekte zu verwandeln. Schneller, höher, stärker - gemeinsam. (...) Mein Ziel ist es, dieses Olympische Motto zu nehmen und noch hinzuzufügen: schöner, leichter, üppiger«, sagte Mathieu Lehanneur nach der Beauftragung durch Paris 2024. Die Wahl viel nach einer internationalen Ausschreibung auf den Franzosen, dessen poetischer und hochsymbolischer Ansatz sowie dessen Fähigkeit, die Werte und Ziele von Paris 2024 zu erfassen, besonders gefiel.

 

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Einer der bekanntesten Designer Frankreichs, Matthieu Lehanneur entwarf die Olympische Fackel 2024.

Monatelang feilte Mathieu Lehanneur am Design der Olympischen Fackel und des Kessels. 

(c) mathieulehanneur.fr

Die Fakel erinnert an den Seinefluss, der Schauplatz der Eröffnungsfeierlichkeiten sein wird.

(c) mathieulehanneur.fr

Nachhaltiges Design für das Olympische Feuer 2024

Lehanneurs Fackel wird aus 100 % recycletem Stahl von Arcelor Mittal in einer Auflage von lediglich 2.000 Stück hergestellt, was eine deutliche Reduktion der bisherigen Anzahl darstellt. Denn während des Fackellaufs wird nicht die Fackel selber, sondern nur das Feuer weitergereicht. Jeweils der nächste Träger entzündet sie erneut. Bei der Farbgebung kreierte der Franzose eine Melange der drei olympischen Medaillen Gold, Silber und Bronze, manch ein Bon-Vivant mag das französische Feiergetränk Nummer eins, den Champagner, als Impulsgeber vermuten. Bei der Ästhetik hat sich Mathieu Lehanneur vom Seinefluss inspirieren lassen, auf welchem die Eröffnungsfeierlichkeiten stattfinden werden sowie den Eiffelturm, das Wahrzeichen der Stadt. »Für Paris 2024 wird die Fackel erstmalig mit perfekter Symmetrie spielen, um die Botschaft der Gleichheit besser zum Ausdruck zu bringen. Ich wollte, dass der Look extrem rein, ikonisch und fast essenziell ist. Einfach wie ein Bindestrich und fließend wie eine Flamme«, sagt der Designer über 1,5 Kilo schwere und 70 Zentimeter hohe Fackel.

Olympischer Kessel im Design von Mathieu Lehanneur

Auch den Olympischen Kessel, in dem das Olympische Feuer während der Spiele lodern wird, stammt aus der Feder des Franzosen. »Die Fackel und der olympische Kessel sind keine separaten Objekte. Sie sind jeweils ein Kapitel einer großen Geschichte. Jedes verkörpert den Geist der Pariser Spiele«, konstatiert Lehanneur. »Der Kessel hat die Form eines Feuerrings, der über einer flüssigen Oberfläche schwebt. Es ist sowohl rein als auch magisch, es scheint zu schweben und spiegelt sich in seiner metallischen Basis wider«, sagt der Designer über die Gestaltung der Texturen. »Wenn die Fackel ein heiliges Feuer ist, das weitergegeben wird, ist der Kessel das Objekt, um das wir uns versammeln und das unsere Energien vereint«.

Der Kessel spiegelt das Wasser wieder.

(c) mathieulehanneur.fr

Symbolik und Werte spielten beim Design eine große Rolle.

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Kessel und Fackel sind laut dem Designer Teil einer großen Geschichte.

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