(c) Ulrich Ghezzi, Courtesy Galerie Thaddaeus Ropac

Katharina Abpurg: »Die Salzburger Festspiele bedeuten High-Season!«

Ab 19. Juli jedermannt es an der Salzach und die Salzburger Festspiele durchdringen die Stadt mit Kunst, Kultur und internationalem Publikum. Auch die Galerien vor Ort stehen in den Startlöchern. LIVING sprach mit Katharina Abpurg, Director der Galerie Thaddaeus Ropac in Salzburg, über den bevorstehenden Festspielsommer und seinen Highlights.

26.06.2024 - By Verena Schweiger

Titelbild: Die Villa Kast am Rande des Salzburger Mirabellgartens fungiert als Salzburg Standort der Galerie Thaddaeus Ropac. Im Sommer sind dort u.a. Werke von Anselm Kiefer zu sehen.

LIVING: Sie kommen gerade von der Art Basel zurück. Was sind Ihrer Meinung nach die großen Kunst-Trends der kommenden Monate?

Katharina Abpurg: Ja, wir sind von einer erfolgreichen Messewoche zurückgekehrt. Während sich die Malerei auch in Basel konstant als das beliebteste Medium durchsetzt, sind Themen wie politische Dringlichkeit, KI, Souveränität und Migration in einer Vielzahl von Medien immer präsenter. Angesichts der demografischen Veränderungen ist es entscheidend, sich mit aktuellen Geschehnissen zu beschäftigen und Kunst zu schaffen, die einen aktivistischen Ansatz verfolgt.

In Salzburg starten in wenigen Wochen die Festspiele. 2024 widmen sie sich den Aspekten menschlicher Erwartungen. Was sind Ihre persönlichen Highlights des Programms? Auf welche Randveranstaltungen der Festspielsaison freuen Sie sich ansonsten?

Es ist großartig zu sehen, wie sich die Stadt transformiert, ihren besonderen Flair erhält, und ebenso erfreulich ist es, den ganzen Sommer über unsere internationalen Gäste zu empfangen. Auch dieses Jahr ist der Festspielkalender herausragend und neben den Premieren, Festen und Aufführungen freue ich mich natürlich auf unsere Eröffnungen, weil es ein besonderer Moment ist, erste Reaktionen der Gäste auf die neuen Werke zu beobachten. Es wird spannend!

Welche Bedeutung hat das weltweit größte Klassik-Festival für Sie als Galerie?

Die Festspielzeit bedeutet für uns in Salzburg High-Season. 

Das offizielle Festspielprogramm wird auch in diesem Jahr mit einer Künstlerin der Galerie Thaddaeus  Ropac – Martha Jungwirth – bebildert. Ihr Werk begleitet Ihren persönlichen beruflichen Weg seit vielen Jahren. Was macht die Besonderheit von Martha Jungwirths Oeuvre aus? 

Martha Jungwirths Malerei basiert auf dem Körper und ihrer genauen Beobachtung der Welt um sie herum. Ihr Werk ist für mich einzigartig und ihr Gespür für Farben ist unnachahmlich. Die eben eröffnete Retrospektive im Museo Guggenheim in Bilbao würdigt ihr Werk und es ist eine Freude, sie im diesjährigen Programm der Festspiele zu sehen. Martha Jungwirth erhält die Anerkennung, die ihr gebührt. 

 

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Werke der österreichischen Malerin Martha Jungwirth zieren in diesem Sommer das Festspielprogramm.

Die Galerie Thaddaeus Ropac zeigt in diesem Sommer in Salzburg Ausstellungen von Joseph Beuys sowie Anselm Kiefer in der Villa Kast. In der Salzburg Halle gibt es Skulpturen und Reliefe von Hans Josephson zu sehen. Bitte geben Sie einen Ausblick.

Richtig, für diesen Sommer sind drei Ausstellungen an den beiden Salzburger Standorten geplant. Mit der Hauptausstellung in der Villa Kast zeigen wir mit Anselm Kiefer einen der renommiertesten Künstler der Gegenwart. Mit einer kuratierten Ausstellung der Werke von Beuys und Cage wollen wir die Dynamik ihres wechselseitigen künstlerischen Einflusses veranschaulichen, und mit Hans Josephsohn freuen wir uns, einen neuen Künstler, seinen Nachlass, im Programm der Galerie zu präsentieren.

Sie betreuen und beraten mittlerweile seit rund 15 Jahren internationale Sammler:innen. Was ist der spannendste Aspekt Ihrer Arbeit, woraus schöpfen Sie persönlich Inspiration, Kraft und natürlich Know-How?

Durch Kunstmessen und fünf Galeriestandorte in Europa und Asien agieren wir bei Thaddaeus Ropac sehr international und bemühen uns, die Begeisterung und Werte in die Welt zu tragen. Wir versuchen mit dem Einfluss der Galerie Sammlungen aufzubauen und zu begleiten, die über die Zeit hinweg relevant sein sollen. Der spannendste Teil meiner Arbeit ist zweifellos der Austausch mit und über das Werk der Künstlerinnen und Künstler; dieser Impuls ist für mich essentiell und ich empfinde es als ein absolutes Privileg.

Kommende Ausstellungen der Galerie Thaddaeus Ropac in Salzburg:

Hans Josephsohn
24. Juli — 31. August 2024, Salzburg Halle
Eröffnung: 23. Juli 2024, 18–20 Uhr

 

Anselm Kiefer
»Mein Rhein«
26. Juli — 28. September 2024, Villa Kast
Eröffnung: 26. Juli 2024, 18–20 Uhr

 

Joseph Beuys — John Cage
»Eyes that Listen, Ears that See«
30. Juli — 28. September 2024, Villa Kast
Eröffnung: 30. Juli 2024, 18–20 Uhr

 

Detaillierte Infos zu den Ausstellungen finden Sie hier: >>

Die Galerie Thaddaeus Ropac zeigt im Sommer 2024 erstmals Werke des Schweizer Bildhauers Hans Josephsohn (1920 - 2012), dessen Nachlass neuerdings von der Galerie betreut wird. Die Abbildung zeigt den Künstler im Kesselhaus Josephsohn in St.Gallen im Jahr 2005.

(c) Courtesy Galerie Thaddaeus Ropac, London · Paris · Salzburg · Seoul + Kesselhaus Josephsohn, Foto: Katalin Deér, Kesselhaus Josephsohn

ZUR PERSON: Katharina Abpurg arbeitet als Director der Galerie Thaddaeus Ropac in Salzburg. Weiters co-gründete sie die kulturelle Erlebnisagentur »Take this waltz«, weiters war sie für die Galerien König und Krinzinger in Wien, die Messen Spark Art Fair sowie Vienna Contemporary und Sotheby's tätig. 

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