© Ian Ehm

Wir bitten zum Brunch: Die besten Brunch-Rezepte von Paul Schödl

Paul Schödl war Küchenchef im Top-Weinbistro »Mast« und macht jetzt mit dem »Le Petit Jeudi« in Wien-Brigittenau ein richtig cooles All-Day-Brunch-Lokal mit ausgesucht guten Gerichten und guten Weinen. Dem Falstaff hat er exklusiv ein paar seiner besten Rezepte verraten.

Die Zukunft heißt Brunch. So sieht das zumindest Paul Schödl, der Wein­kennern nicht nur als früherer Küchenchef im Sommelier-Restaurant »Mast« ein Begriff ist, sondern auch als Spross der ­Winzerfamilie Schödl mit ihrem nicht nur international sehr angesagten Naturweingut. Der junge Mann legt in seinem eigenen Lokal »Le Petit Jeudi« (lässt sich, augenzwinkernd, mit »der kleine Schödl« über­setzen) eine bemerkenswerte Speisekarte voll kleiner, mit Finesse zusammengestellter und mit hochklassigen Produkten gekochter Speisen vor. Auch die Weine sind, wie nicht anders zu erwarten, mit Kennerschaft ausgewählt. Aber das Lokal macht allabendlich schon um 19 Uhr die Schotten dicht.

Personalmangel einerseits, der eigene Wunsch nach sozial und familiär verträg­lichen Arbeitszeiten anderseits hat Schödl und sein Team dazu bewogen, diesen ­ungewöhnlichen Schritt zu setzen. Im 20. Bezirk ein Restaurant mit hoch­stehender Küche aufzusperren, das sich ­ausschließlich auf die (in Wien notorisch preissensible) Tageskundschaft verlässt – das verlangt nach besonderem Mut und Innovationsgeist.

Beide werden im »Le Petit Jeudi« auf eindrucksvolle Weise belohnt. Schödls Küche, die sich mit Eleganz und Hingabe nicht zuletzt auch vegetarischen Kreationen widmet und auch bei Fleisch und Fisch auf beste Qualität setzt, hat sich binnen ­weniger Monate eine breite Fangemeinde erkocht. Auch unter der Woche ist Reservierung angesagt, um in dem sonnendurchfluteten Ecklokal in den Genuss der ­Kreationen von Paul Schödl zu kommen.

Die Freude am Brunch, die Sehnsucht, es sich untertags einmal so richtig gut gehen zu lassen, hat ganz offenbar eine breite Resonanz – darf wohl als eine positive Konsequenz der nicht ganz freiwilligen Kasteiungen in den Jahren der Pandemie verbucht werden. Im »Le Petit Jeudi« spielen naturgemäß aufwendige Eierspeisen eine wichtige Rolle auf der Karte. Es gibt ein »over easy« gebratenes Ei, das mit Grünkohlcreme und Schnittlauch auf einen hoch aufgegangenen, in ordentlich Butter ebenso knusprig wie luftig gebackenen Pfannkuchen aus Germteig gebettet und mit reichlich ­Bottarga zugehobelt wird. Rührei, mit gebratener Salsiccia zwischen zwei English-­Muffin-Hälften gepackt, ist noch deutlicher auf Frühstück gepolt, aber auch sehr gut – vor allem wegen der hierorts seltenen, in diesem Fall Joseph Brot geschuldeten Freude, einen wirklich guten Breakfast-Muffin unters Ei geschoben zu bekommen. Oder die Käferbohnen-Shakshuka: Wie da das heimische mit dem levantinischen Erbe ­vermählt wird, das hat schon große Klasse. Aber auch die anderen Gerichte, die sich auf sehr gefinkelte Art und Weise sowohl zum Brunch wie auch sonst in einen genussvollen Tag ­flechten lassen, sind den Versuch wert! ­Lassen Sie sich inspirieren!

8 Brunch-Rezepte von Paul Schödl


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Severin Corti
Severin Corti
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