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Was essen die Athleten bei den Olympischen Sommerspielen in Paris?

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Mit dem Einzug der Athleten in das Olympische Dorf in Paris ist gleichzeitig das größte Restaurant der Welt an den Start gegangen. Täglich werden hier nun rund 15.000 Mahlzeiten für Sportler aus 206 Nationen serviert.

Am 26. Juli beginnt in Paris nicht nur ein sportliches Großereignis, sondern auch eine kulinarische Herausforderung der Extraklasse. Neben den Athleten stehen nämlich auch die Organisatoren vor einer ehrgeizigen Aufgabe: Jeden Tag müssen sie rund 15.000 Menschen aus aller Welt mit Mahlzeiten versorgen, die sowohl den sportlichen Anforderungen als auch kulturellen Vorlieben gerecht werden sollten.

Das Olympische Dorf, das in einem ehemaligen Filmstudio in Saint-Denis untergebracht ist, beherbergt in den kommenden Wochen rund 10.500 Sportlerinnen und Sportler aus insgesamt 206 Nationen. Dazu kommen die Mitarbeiter der Teams und Offizielle. In dieser Zeit befindet sich in Paris gleichzeitig das größte Restaurant der Welt mit 3.200 Sitzplätzen, das täglich etwa 40.000 Mahlzeiten bereitstellt. Ein Team von 200 Mitarbeitenden wird über 500 Rezepte zubereiten. Dabei kommen lokale und saisonale Zutaten zum Einsatz, wobei etwa 80 Prozent der Produkte aus Frankreich und der näheren Umgebung stammen. Beispielsweise werden die Kartoffeln von einem Bauernhof geliefert, der weniger als 30 Kilometer vom Olympischen Dorf entfernt liegt.

Neben internationalen, französischen, asiatischen, afrikanischen und karibischen Optionen, gibt es ebenfalls eine Halal-Station, wie die australische Boxerin Tina Rahimi auf TikTok zeigt. Etwa 40 Prozent der Speisen sind vegetarisch.

@tinarahimii_ Replying to @BellaLuna Dining Hall Tour at the Olympic Village! #olympics #olympicvillage #halalfood ♬ original sound - Tina Rahimi

Köche aus aller Welt

Für diese logistische Meisterleistung ist die »Sodexo Group« verantwortlich, ein französisches Unternehmen, das sich auf Catering, Gemeinschaftsverpflegung und Facility Management weltweit spezialisiert hat. 20 ihrer Köche aus aller Welt wurden in das Olympische Dorf entsandt.

Carole Galissant, Ernährungsberaterin bei »Sodexo Live«, erläuterte in einem Gespräch mit der New York Times, wie sie sich mit Ernährungswissenschaftlern der Delegationen abgestimmt hat, um die speziellen Bedürfnisse der Athleten zu berücksichtigen. Die koreanischen Delegationen wünschten sich Kimchi, die japanischen Miso. Einige Wünsche, wie Passionfruit aus der Karibik, konnten aufgrund der Nachhaltigkeitsvorschriften nicht erfüllt werden, da der Import per Luftfracht verboten ist.

© Celine Penicaud/ Olympics.com

»Die Herausforderung besteht darin, die französische Küche mit den speziellen Ernährungsbedürfnissen der Athleten in Einklang zu bringen«, erklärt Galissant der internationalen Tageszeitung.

Ersatzunterkunft vor Tahiti

Ein kleiner Fokus soll aber natürlich auf der Kulinarik des Gastgeberlandes liegen. Dafür sind drei Spitzenköche aus renommierten französischen Restaurants – Akrame Benallal, Amandine Chaignot und Alexandre Mazzia – zurständig, die Gerichte wie Kokosbohnen mit Petersilien-Eis und knusprige Pilz-Kroketten zubereiten. Es wird Käseplatten und französische Butter geben. Das Geschirr besteht aus französischem Porzellan und wird zudem in drei riesigen Geschirrspülern gereinigt, die speziell für die Spiele gebaut wurden.

Aber nicht alle Athleten kommen in den Genuss des Olympischen Dorfes in Paris. Das deutsche Pferdesport-Team wird beispielsweise in der Zentrale von Lidl Frankreich wohnen, die sich in der Nähe des Schlosses von Versailles befindet, wo die Wettbewerbe im Garten ausgetragen werden.

Andere Sportler, wie die Segler, sind in Marseille im Süden Frankreichs untergebracht, mit Blick auf das Meer, Palmen und Berge. Am spektakulärsten aber sind die 48 Surfer untergebracht, die dafür sogar eine Zeitverschiebung von 12 Stunden gegenüber Paris hinnehmen müssen: Sie wohnen vor der Insel Tahiti, die größte Insel Französisch-Polynesiens. Vor, da das einzige Hotel im kleinen Dorf Teahupo’o momentan renoviert wird. Über die Ersatzunterkunft, einem Kreuzfahrtschiff, freuen sich die Sportler aber gleichermaßen auf Instagram und Co. .


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Anna Wender
Anna Wender
Redakteurin
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