Mythos Alpenwein: Die neun besten Weine aus luftiger Höhe
Unsere Alpen sind seit jeher ein geheimnisvoller Ort. Kein Wunder, ist die Region nicht nur fruchtbarer Boden für allerlei Mythen und Sagen, sondern auch eines der spannendsten und vielseitigsten Terroirs unserer Welt. Hinzu kommt, dass die Alpenwinzer zu den Gewinnern unserer Zeit gehören, denn an Frische mangelt es in luftigen Höhen kaum.
Rund 130 Millionen Jahre ist es her, als die afrikanische Kontinentalplatte begann, nach Norden zu driften und gegen die eurasische Platte zu drücken. Bei dieser folgenreichen Kollision verzahnten sich beide Platten derart ineinander, dass kilometerdicke Gesteinsschichten gefaltet, gestaucht und übereinandergeschoben wurden. Ein über Jahrmillionen fortschreitender Prozess, der seinen Höhepunkt vor etwa 30 Millionen Jahren erreichte, als die Gesteinsmassen durch den Schub aus dem Süden in die Höhe wichen und ein gigantisches Faltengebirge im Herzen Europas bildeten: die Alpen.
Das höchste Gebirge Mitteleuropas zieht sich über 1.200 Kilometer in einem Bogen von Südfrankreich bis zum Pannonischen Becken. Wer an die Alpen denkt, denkt an majestätische Gipfel, eisige Gletscher, schroffe Felswände und saftige Almwiesen. An Bergsport und Wintertourismus, an Käse vielleicht, doch in den wenigsten Fällen an die Weine, die in den Alpenregionen entstehen. Noch – denn im Zuge des Klimawandels und steigender Temperaturen rücken Weine aus Höhenlagen immer mehr ins Zentrum der Begierde.
Und das hat seine Gründe: Während es im Flachland immer heißer wird und die Weine, die dort entstehen, immer schwerfälliger und alkoholreicher werden, sind die Höhenlagen kühler und die Gewächse von dort eleganter und finessenreicher. Wo immer möglich, zieht es heute deshalb die Topwinzer der klassischen Weinregionen Europas in die Höhe. Häufig ein schwieriges Unterfangen, denn höher geht es vielerorts schlicht und einfach nicht mehr. Glücklich also, wer Winzer in den Alpen ist.
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Der Alpenraum erstreckt sich über insgesamt acht Länder, namentlich Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien, Liechtenstein, Monaco, Slowenien und die Schweiz. Nicht in jedem dieser Länder finden sich jedoch bedeutende Weinregionen, die unmittelbar vom Einfluss der Alpen geprägt sind. Frostgefahr sowie begrenzte Sonneneinstrahlung für Wachstum, Photosynthese und Reife der Trauben machten den Weinbau in den alpin geprägten Gebieten lange Zeit besonders herausfordernd. Die Säurewerte der Trauben waren hoch und die Bestrebungen der Winzer weniger auf Qualität denn auf Menge ausgelegt, was dazu führte, dass viele Alpenweine lange als einfache, rustikale Tropfen wahrgenommen wurden. Weine, die man weniger aus Genuss als aus Mangel an Alternativen in den hiesigen Tourismusgebieten entkorkte.
In den letzten 30 Jahren hat sich diesbezüglich jedoch vieles geändert. Der Klimawandel hat dazu geführt, dass die Trauben schneller reifen, in Kombination mit dem Know-how der Produzenten ist die Qualität in vielen Anbaugebieten fast sprunghaft angestiegen. Es gibt immer mehr Betriebe in den Alpenregionen, die das alpine Terroir in den Fokus stellen und einzigartige, handwerklich hergestellte, filigrane Tropfen auf die Flasche bringen, die aufgrund genau dieser Eigenschaften den Nerv der Zeit treffen und bei Sommeliers und Weinhändlern weltweit mittlerweile äußerst gefragt sind. Hinzu kommt, dass die häufig autochthonen, den besonderen Anbaubedingungen der Alpen angepassten Rebsorten durchaus noch echte Entdeckungen ermöglichen.
Die besten Höhenweine
In den nächsten Wochen entführen wir Sie in die alpinen Weinbauwelten der Schweiz, Italiens, Frankreichs sowie nach Deutschland und Österreich.
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