Barkultur: Geht runter wie Öl
Fett in Drinks – das klingt im ersten Moment eher unappetitlich. Dabei können Aromen von Speck, Nüssen oder Olivenöl Cocktails eine spannende Note verleihen.
Der neueste Trend der Barszene ist das «Fat Washing» von Spirituosen und Drinks. Fett ist bekanntlich ein wichtiger Geschmacksträger, und tatsächlich kann es auch den Geschmack eines puren Schnapses heben oder neue Aromen hinzuzufügen, etwa mit ausgelassenem Speck. Die Herstellung ist nicht so kompliziert: Man nimmt etwas stark fetthaltiges, zum Beispiel Butter, Nüsse, Olivenöl oder Lardo, und röstet oder verflüssigt es. Das Resultat wird mit der Spirituose vermischt und in den Kühlschrank gestellt. Eine Fettschicht setzt sich oben an und wird abgeschöpft, das Ganze wird schliesslich feinfiltriert, um jede Fettpartikel wegzubekommen. Eine Technik, die es eigentlich schon ewig gibt. Ein berühmtes Beispiel ist der «Cinema Highball», bestehend aus einer Rum-Infusion mit Popcorn, die mit geklärter Butter vermischt und mit Cola aufgegossen wird – der Geschmack des Kinos ist perfekt. Und da die Amerikaner besonders mixfaul sind, gibt es einen rauchigen Bacon-Bourbon schon fixfertig in der Flasche, die Marke heisst «Ol’ Major». Eine moderne Interpretation finden Sie rechts.