Der Weinbau hat in Griechenland eine jahrtausende alte Tradition, Rebberge findet man im ganzen Land, auch zu Füßen der legendären Meteora-Klöster.

Der Weinbau hat in Griechenland eine jahrtausende alte Tradition, Rebberge findet man im ganzen Land, auch zu Füßen der legendären Meteora-Klöster.
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Hellas im Aufwind: Die besten Weine Griechenlands im Tasting

Falstaff hat sich auf die Suche nach spannenden Produkten der wachsenden, dynamischen Winzerszene Griechenlands gemacht – und sie verkostet.

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Bild des griechischen Weines grundlegend geändert. Statt Massenweinen für Touristen wird heute eine enorme Vielfalt an hochwertigen Produkten, meist aus spannenden autochthonen Sorten, angeboten. Eine top-ausgebildete Generation hat eine dynamische Winzerszene entwickelt und der griechische Wein erobert die Welt.

ZUM GANZEN TASTING

Weißwein

Mittleres Gelbgrün, silberfarbene Reflexe. Mit zart nussigen Biskuitaromen und feiner Reduktionswürze unterlegte Nuancen von Apfel, gelben Ringlotten, etwas Wacholder, Ginster, ein Hauch von Vanille und Edelholz, sehr vielschichtiges Bukett. Straffe, engmaschige und kraftvoll Textur, feine gelbe Frucht, integriertes Säuregerüst, enorm mineralisches Mundgefühl, kalkig-saline Finesse, vermittelt einen kühlen Abgang, keine Spur von Opulenz, große Länge, ein überzeugender Charakterkopf mit Grand-Cru-Qualität.
Santorini, Griechenland
Leuchtendes mittleres Grüngelb, silberfarbene Reflexe. Floral unterlegte reife Pfirsichfrucht, reifes Kernobst, Anklänge von Mango, unterlegt mit Trockengewürze, kandierte Limettenzesten, etwas Mauerputz. Stoffig, komplex, dunkel-salzige Mineralität, engmaschig, zitroniger Kern, am Gaumen wie flüssiges Granitgestein, bleibt sehr lange haften, wuchtig, aber staubtrocken im Abgang, etwas Meersalz und Ingwer, ein ungemein vielschichtiger Speisenbegleiter mit Potenzial für Jahre.
Mittleres Grüngelb, silberfarbene Reflexe. Rauchiges Bukett, Flint, feuchtes Gestein, zarte Trockenkräuter und Limettenzesten, Nuancen von Blütenhonig, hochattraktives, konzentriertes Aroma. Am Gaumen kraftvoll, Anklänge von reifem Steinobst, Honigmelonen, frischer Säurebogen, salzig-mineralischer Touch im Abgang, bleibt sehr lange haften, wird von Flaschenreife profitieren. Dieses Assyrtiko-Monument entsteht aus Trauben der drei Gemeinden Akrotiri, Fira und Megalochori und wird 16 Monate auf Tonamphoren vergoren und gereift.
Die Vulkaninsel Santorin ist für stoffige Weißweine aus Assyrtiko berühmt.
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Die Vulkaninsel Santorin ist für stoffige Weißweine aus Assyrtiko berühmt.

Roséwein

Helles Lachsrosa, zarte messingfarbene Reflexe. Frisches weißes Kernobst, zart nach Apfel, ein Hauch von Mango, Limetten sind unterlegt, einladendes Bukett. Saftig, rote Waldbeeren, feine Süße, zartes Säurespiel, elegant und anhaftend, mineralisch im Abgang, ein facettenreicher Begleiter bei Tisch.
Viotia, Griechenland
Helles Lachsrosa, silberfarbene Reflexe. Nuancen von frischen Kirschen, zeigt angenehme Waldbeernoten, weißer Apfel, zart nach Limettenzesten. Saftig, elegant, frisches Kernobst, feine Fruchtsüße, wirkt leichtfüßig, animierend und mineralisch, ist vielseitig einsetzbar.
Helles Kirschrosa, silberfarbene Reflexe. Zart nach roten Waldbeeren, frische Orangenzesten, eingelegte Kirschen. Mittlere Komplexität, feine Fruchtsüße, balanciert und elegant, ein sehr gelungener vielseitiger Speisenbegleiter, rotbeeriger Nachhall.
Der Psiloritis-Bergzug sorgt auch im Sommer für kühle Nächte – und  intensive Aromen.
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Der Psiloritis-Bergzug sorgt auch im Sommer für kühle Nächte – und intensive Aromen.

Rotwein

Kräftiges Karmingranat, ockerfarbene Reflexe, breitere Randaufhellung. Mit zarter Kräuterwürze unterlegte, reife rote Waldbeeren, eingelegte Kirschen, etwas Blütenhonig, mineralische Akzente, kandierte Mandarinenzesten sind unterlegt. Saftig, feine Fruchtsüße, komplex und dicht, finessenreicher Säurebogen, reife, tragende Tannine, mineralisch, salzig und sehr lange anhaftend, harmonisch und in jeder Phase leichtfüßig wirkend, bietet großes Gaumenkino. Xinomavro at its best!
Mittleres Karmingranat, ockerfarbene Reflexe, breite Randaufhellung. Nuancen von Lakritze und kandierten Veilchen, etwas Sanddorn, zart nussig, kandierte Orangenzesten sind unterlegt. Saftig, rotes Waldbeerkonfit, seidige, feine Tannine, frischer Säurebogen, salzige Mineralität, bereits gut entwickelt und antrinkbar, ein delikater Wein mit süßem Finale sowie burgundischer Finesse und Länge.
Kräftiges Rubingranat, ockerfarbene Reflexe, breitere Randaufhellung. Rauchig-würzig unterlegte dunkle Beerenfrucht, feine Edelholznuancen, zart nach Kokos und Nugat, etwas Vanille ist unterlegt. Mittlere Komplexität, rote Kirschen, frische Rote Ribiseln, rassiger Säurebogen, reife Tannine, zitronig-salzig im Nachhall, ein animierender Speisenbegleiter.

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Erschienen in
Falstaff Nr. 03/2024

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Peter Moser
Peter Moser
Chefredakteur Wein
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