Thomas Reisenzahn und Marco Riederer leiten die Tourismusberatung bei »Prodinger«. © Florian Lechner/Prodinger Tourismusberatung

Thomas Reisenzahn und Marco Riederer leiten die Tourismusberatung bei »Prodinger«. © Florian Lechner/Prodinger

So viel Wirtschaftskraft hat ein Hotel

Die »Prodinger Tourismusberatung« macht am Beispiel eines Musterhotels im Salzburger Land die Gesamtwertschöpfung eines Betriebs sichtbar.

von Alexander Schöpf
10. Juli 2024

Die Hotellerie ist ein unschätzbarer Wirtschaftsmotor für die Regionen. Dies wird durch eine aktuelle Wertschöpfungsanalyse der »Prodinger Tourismusberatung« einmal mehr unterstrichen. Am Beispiel eines Musterhotels im Salzburger Land wird dargestellt, welch vielfältige Impulse von einem erfolgreich geführten Betrieb ausgehen.

Pro 1 Euro Umsatz gehen 68 Cent zurück in die Region

Ausgangspunkt der Analyse ist ein Betrieb mit einem Netto-Jahresumsatz von 6,2 Millionen Euro. Der Betrieb ist in der gehobenen Kategorie »4 Sterne Superior« positioniert, hat 50 Zimmer mit 100 Gästebetten und beschäftigt im Jahresschnitt 35 Mitarbeiter:innen. Die Gesamtwertschöpfung dieses Musterbetriebs erreichte im Betriebsjahr 2022/23 rund 3,7 Millionen Euro. Davon flossen 190.000 Euro direkt an Gemeinde und Tourismusverband. Die regionale Wirtschaft profitierte mit einem (Netto-)Betrag von 1,7 Millionen von den Gästen des Hotels (55,6 Euro pro Personennächtigung).

Diese Summe zeigt die maßgebliche Bedeutung des Unternehmens für die lokale Wirtschaft. Die regionalen Investitionen liegen bei rund 170.000 Euro pro Jahr und werden in einem Umkreis von 80 Kilometer getätigt. Dazu kommen die Lebenshaltungskosten der 26 in der Gemeinde wohnenden Beschäftigten in Höhe von 58.000 Euro. Regionale Vereine und Organisationen werden mit durchschnittlich 2.000 bis 3.000 Euro pro Jahr unterstützt.

150 Euro pro Gast und Tag

Die Tagesausgaben der Gäste (ohne Anreise, inklusive Beherbergung) belaufen sich im Sommer auf durchschnittlich 144 und im Winter auf 176 Euro. Ohne Beherbergungsanteil betragen die Gästeausgaben im Sommer 135,4 und im Winter 165,4 Euro. Allerdings liegen die Ausgaben der Gäste im gehobenen Reisesegment (4 Sterne Superior) mittlerweile um etwa 60 Prozent höher. Sie betragen somit im Sommer 135,4 und im Winter 165,4 Euro. Da sich die angenommenen 30.000 Nächtigungen gleichmäßig auf Sommer und Winter verteilen, kann mit durchschnittlich 150 Euro pro Gästenächtigung gerechnet werden. Weitere Wertschöpfung wird durch den Güter- und Materialeinsatz und die laufende Instandhaltung generiert. Etwa 80 Prozent der verwendeten Waren, insbesondere im gastronomischen Bereich, stammen aus der Region. Bei Reparaturen entfallen die Ausgaben sogar zu 90 Prozent auf lokale Partner.

Wie Thomas Reisenzahn, Geschäftsführer der »Prodinger Tourismusberatung«, zusammenfasst, führen die direkten und indirekten Wertschöpfungseffekte zu unmittelbaren Wohlstandsgewinnen in den Gemeinden: »Die Hotellerie trägt somit maßgeblich zur Stärkung der lokalen Gemeinschaft bei und stärkt das Image der Destination. Ohne diesen Entwicklungsmotor droht insbesondere in dezentralen Lagen eine Abwanderung der jüngeren Erwerbsbevölkerung und in weiterer Folge eine Abwärtsspirale.«

Lesenswert

Ausbildungsstart im Living Hotel.

© Foto beigestellt

Hospitality

Nachwuchs im Fokus: Living Hotels überzeugt mit Azubi-Hotel und intensivem Onboarding

Erfolgreiche Nachwuchsförderung bei Living Hotels: Azubi-Hotel und intensives Onboarding als Erfolgsrezept.

Martin Rinck © Lindner Hotel Group

Martin Rinck © Lindner Hotel Group

Karriere

»Lindner Hotel Group«: Martin Rinck wird CEO und Vorstandsvorsitzender

Der international erfahrene Manager folgt mit 1. Oktober auf Arno Schwalie, der das Unternehmen verlässt.

Foto beigestellt

Foto beigestellt

Tech

KI trifft auf Tradition: Wie Prosecco DOC und innovative Technologien die Zukunft der Gastronomie prägen

Prosecco DOC steht nicht nur für exzellenten Wein, sondern auch für eine Symbiose aus Tradition und modernster Technik. Wie der Qualitätswein aus dem Nordosten Italiens entsteht und warum Künstliche Intelligenz in Hotellerie, Gastronomie und Tourismus zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Peter Ritter © Achat Hotels

Peter Ritter © Achat Hotels

Karriere

»Achat Hotels«: Peter Ritter übernimmt als Regionaldirektor Bayern

Der studierte Hotelbetriebswirt war zuletzt als Cluster General Manager für die »HR Group« tätig.

Marc Günther und Michael Fritz © Lindner Hotel Group

Marc Günther und Michael Fritz © Lindner Hotel Group

Deutschland

»Lindner Hotel Group« besetzt zwei General-Manager-Positionen neu

Die Hotelgruppe holt Marc Günther als General Manager an das »Lindner Hotel Boltenhagen« und Michael Fritz an das »Lindner Hotel Frankfurt Höchst«.

© Don Riddle

© Don Riddle

Immobilien

Dieses Hotel wurde für eine Milliarde Dollar verkauft

Das »Hyatt Regency Orlando« beheimatet mehr als 1.600 Zimmer und empfängt über eine Million Gäste pro Jahr.

Meist gelesen

Das »W Budapest« ist auch unter den Bewerbern. © W Budapest

Das »W Budapest« ist auch unter den Bewerbern. © W Budapest

Hotellerie

»Hotelimmobilie des Jahres 2024«: Das sind die 33 Bewerber

Eine Fachjury wird bis zu zehn Finalisten bestimmen, die im Rahmen der Fachkonferenz »196+ forum« in München um den Sieg kämpfen.

»Dachsteinkönig«-Direktor Mario Pabst hatte 2023 Grund zum Feiern. © Conny Leitgeb Photography

»Dachsteinkönig«-Direktor Mario Pabst durfte sich letztes Jahr über gute Bewertungen seiner Mitarbeitenden freuen. © Conny Leitgeb Photography

Arbeitgeber-Check

Ihre Meinung zählt: Bewerten Sie Ihren Arbeitgeber beim »Falstaff PROFI Arbeitgeber-Check 2024«

Ihre Bewertung macht den Unterschied! Tragen Sie zur Transparenz im Gastgewerbe bei und bewerten Sie Ihren Arbeitgeber beim »Falstaff PROFI Arbeitgeber-Check 2024«. Erfahren Sie hier, wie einfach es geht und welche Vorteile Ihre Stimme hat.

Michael Naber, Foto beigestellt

Michael Naber, Foto beigestellt

Karriere

»HR Group« macht Michael Naber zum Cluster General Manager

In seiner neuen Funktion verantwortet der Hotelfachmann das »Steigenberger Parkhotel Braunschweig« und das »Ibis Styles Magdeburg«.

Alexandra Gorsche (li.) und Tomislav Ecimovic (re.) mit Paul James Borja, und Saowalak Kaewnatib, die 2023 als »Arbeitgeber des Jahres« in der Kategorie »Restaurant« prämiert wurden. © Conny Leitgeb Photography

Alexandra Gorsche (li.) und Tomislav Ecimovic (re.) mit Paul James Borja, und Saowalak Kaewnatib, die 2023 als »Arbeitgeber des Jahres« in der Kategorie »Restaurant« prämiert wurden. © Conny Leitgeb Photography

Arbeitgeber-Check

»Arbeitgeber-Check«: Falstaff PROFI sucht die Top-Arbeitgeber des Jahres 2024

Mit Ihrer Teilnahme am »Arbeitgeber-Check« setzen Sie ein Zeichen für Exzellenz und schaffen eine inspirierende Arbeitswelt, die den Unterschied macht. Seien Sie dabei und lassen Sie sich 2024 als bester Arbeitgeber im Gastgewerbe feiern

Die Uniformen für das »SO/ Berlin Das Stue« wurden vom Designer-Duo »Viktor & Rolf« kreiert. © SO Berlin/Clemens Porikys

Die Uniformen für das »SO/ Berlin Das Stue« wurden vom Designer-Duo »Viktor & Rolf« kreiert. © SO Berlin/Clemens Porikys

Design

Der Branche neue Kleider: Wenn der Berliner Zoo als Inspiration für Hotel-Uniformen dient

Restaurants, Bars und Hotels setzen vermehrt auf Designer:innen-Uniformen, um die Individualität ihrer Marke zum Ausdruck zu ­bringen. Worauf zu achten ist, damit sich Mitarbeiter:innen darin auch wohlfühlen, hat PROFI in Erfahrung gebracht.

Nathalie Simenic, Foto beigestellt

Nathalie Simenic, Foto beigestellt

Health

FOMO im Gastgewerbe: Wie Hoteliers und Gastronomen ihre mentale Gesundheit schützen können

Das Phänomen Fear of Missing Out betrifft zunehmend auch Gastronomen und Hoteliers. PROFI klärt auf: Wie entsteht diese Angst? Welche Auswirkungen hat FOMO? Welche Maßnahmen können helfen, ein gesundes und ausgeglichenes Leben zu führen?

Der Newsletter für echte Profis

Be inside and take your chance! Regelmäßige Karriere-Updates aus Gastronomie und Hotellerie, kostenlos in Ihr Postfach!