Arnd Rune Thomas © Aramark

Arnd Rune Thomas © Aramark

Logistische Meisterleistung: So wurden 1,2 Millionen Fans bei der Europameisterschaft verköstigt

»Aramark« hat beim vor wenigen Tagen zu Ende gegangenen Großereignis für die Kulinarik in den Stadien gesorgt. Im exklusiven Interview mir PROFI spricht der Chef des Catering-Dienstleisters, Arnd Rune Thomas, über logistische Herausforderungen, technologische Innovationen, regionale Kulinarik in den Stadien und verrät warum spanische Fans von einem Getränketräger begeistert waren.

von Alexandra Gorsche
19. Juli 2024

»Aramark« hat bei der Europameisterschaft 1,2 Millionen Fans mit 750.000 Speisen kulinarisch begeistert und logistische Herausforderungen bravourös gemeistert. Innovative Technologien und ein engagiertes Team haben für ein unvergessliches Stadionerlebnis gesorgt. PROFI hat die exklusiven Insights im Interview mit Arnd Rune Thomas, Vorsitzender der Geschäftsführung von »Aramark«, erfahren.

PROFI: Welche waren die größten logistischen Herausforderungen beim Catering für die Europameisterschaft und wie hat »Aramark« diese gemeistert?

Arnd Rune Thomas: Die größte Herausforderung bestand darin, die vielen Fans gastronomisch zu begeistern. Dazu gehörte natürlich das Personal für unsere Standorte, das wir glücklicherweise bereits in unserem Mitarbeiterpool hatten, aber auch die logistische Meisterleistung hinter den Kulissen. Mit einem eigenen internen Projektteam haben wir uns dieser Aufgabe frühzeitig gestellt und die Erwartungen wieder einmal übertroffen. Die rund 1,2 Millionen Fans, die wir direkt verpflegt haben, konnten sich auf ein Angebot aus klassischen Stadionspeisen und -getränken sowie regionalen Spezialitäten freuen.

Gibt es eine besonders lustige oder unerwartete Geschichte während der Europameisterschaft?

Ja, die gibt es. Zum Beispiel hat der Getränketräger, den wir verwendet haben, die spanischen Fans sehr beeindruckt. Videos von spanischen Fans mit diesem Träger, der bei uns eigentlich zur Grundausstattung gehört, gingen in Spanien viral. Das war eine tolle Geschichte. Und dann war da noch der schottische Fan, der für eine Überraschung sorgte, als er an einem unserer Verkaufskioske fast 50 Bier bestellte. Bei all diesen und weiteren Anekdoten war eines immer sicher: Das Stadionerlebnis für alle Seiten, ob Mitarbeitende oder Gäste, war immer positiv, freundlich, sympathisch und alle waren mit Begeisterung dabei.

Dieser Bierträger sorgte für Verzückung bei den spanischen Fans. © Clemens Hess Photographie
Dieser Bierträger sorgte für Verzückung bei den spanischen Fans. © Clemens Hess Photographie

Wie viele Bratwürste und andere beliebte Speisen wurden während des Turniers verkauft?

Insgesamt gingen bei uns schätzungsweise eine Dreiviertelmillion Speisen über die Theke. Darunter zu einem großen Teil die bei den Fans so beliebte Brat- und Currywurst, die wir auch in einer veganen Variante angeboten haben. Auch regionale Spezialitäten wie Käsespätzle in Stuttgart, Fischbrötchen in Hamburg oder Reibekuchen in Köln gehörten zu unserem Angebot in den Stadien. Gerade mit diesem Angebot haben wir den Erlebnisfaktor in den Vordergrund gestellt und damit bei den Fans einen Volltreffer gelandet.

Bei Spielen in Stuttgart wurden natürlich auch Käsespätzle serviert. © Clemens Hess Photographie
Bei Spielen in Stuttgart wurden natürlich auch Käsespätzle serviert. © Clemens Hess Photographie

Wie haben Sie sichergestellt, dass die Qualität und Frische der Speisen bei solchen Großveranstaltungen konstant hoch bleibt?

Unsere durchdachte Logistikkette sorgt unter anderem dafür, dass die Lebensmittel so kurz wie möglich transportiert und sofort in optimal temperierte Lagerräume gebracht werden, so dass die Kühlketten konsequent eingehalten und überwacht werden. Unsere Mitarbeitenden in den Stadien werden regelmäßig im Umgang mit Lebensmitteln geschult und sind daher erfahren im Umgang mit großen Mengen an Lebensmitteln. Auch bei einem hohen Warenumschlag, wie er bei solchen Großveranstaltungen anfällt, kann jederzeit sichergestellt werden, dass die Prozesse eingehalten werden und sich Fans und Gäste auf beste Qualität verlassen können.

Welche Technologien oder neuen Ansätze wurden eingesetzt, um den Catering-Betrieb effizienter zu gestalten?

Hier sind wir bereits sehr gut aufgestellt, halten aber ständig Ausschau nach weiteren Innovationen in der Branche. Von der effizienten digitalen Personaleinsatzplanung über unser intuitives Bestellsystem bis hin zum digitalen Waste Management sind die wichtigsten Technologien bereits im Einsatz. Insbesondere im Bereich der Sport- und Eventgastronomie werden wir in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden auch in Zukunft weitere Ansätze für eine aufmerksamkeitsstarke Fan-Experience umsetzen.

Welche Pläne und Ideen hat »Aramark« für zukünftige Großveranstaltungen? Gibt es bereits neue Konzepte, die ausprobiert werden sollen?

Als Branchenführer sind wir bereits heute mit verschiedenen Catering-Konzepten und -Lösungen aktiv. Wir sondieren regelmäßig den Markt nach innovativen Food-Start-ups und beziehen auch Gäste, Zuschauer und Fans über Feedback-Möglichkeiten mit ein. Nachhaltigkeit gehört dabei zu unseren wichtigsten Zielen. Deshalb arbeiten wir kontinuierlich daran, mit Mehrweglösungen, intelligenten und recycelbaren Verpackungen Maßstäbe in der Branche zu setzen.

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