Andreas Sturmlechner © Ulrike Rauch

Andreas Sturmlechner © Ulrike Rauch

Die Lust auf Reiseversicherungen war noch nie so groß

Expert:innen aus verschiedenen Bereichen wie Reiserecht, Konsumentenschutz und Notfallmedizin kamen in Wien zum »1. Symposium Reisesicherheit« zusammen, um über die Auswirkungen des Klimawandels, gesetzliche Neuerungen und Risiken beim Reisen zu sprechen.

von Alexander Schöpf
16. Mai 2024

Die Lust am Reisen ist groß, die Frage nach der Reisesicherheit ebenso: 2023 wurden so viele Reiseversicherungsprämien abgeschlossen wie noch nie zuvor in der 117-jährigen Geschichte der »Europäischen Reiseversicherung«. Zum Rekord an Bestandskunden kommt der höchste jemals erzielte Umsatz in der Unternehmensgeschichte dazu, der mehr als 20 Prozent über Vor-Corona-Niveau liegt. Darüber hinaus werden überproportional gestiegene Abschlüsse an Jahres-Reiseversicherungen verzeichnet.

Diese Erkenntnisse wurden vergangene Woche im Rahmen des »1. Symposium Reisesicherheit« in Wien präsentiert. Die »Europäische Reiseversicherung« und »Europ Assistance« hatten Expert:innen aus verschiedenen Bereichen wie Reiserecht, Konsumentenschutz und Notfallmedizin geladen, um über die Auswirkungen des Klimawandels, gesetzliche Neuerungen und Risiken beim Reisen zu sprechen.

Trend zu Sicherheit auf Reisen nimmt zu

Eine Studie der »Wirtschaftsuniversität Wien« (WU Wien)  aus dem Jahr 2023 bestätigt, dass die Abschlussbereitschaft für Stornoversicherungen aufgrund der Corona-Pandemie gestiegen ist. Vor allem jüngere Reisende unter 30 gaben an, aufgrund der Pandemie eher eine Stornoversicherung abschließen zu wollen. »Unsere Kund:innen sind insgesamt sensibler geworden, was das Thema Reiserücktrittsversicherungen und Rückholungen angeht. Wir beobachten diese Tendenz schon länger«, verrät »Europäische Reiseversicherung«-CSMO Andreas Sturmlechner.

Auch Verena Pronebner, die die Interessen der Reisenden als Juristin beim ÖAMTC vertritt, bestätigt diesen Trend hin zu einem merklich gestiegenen Bewusstsein für Reiserisiken: »Die juristische Absicherung bei Reisen gewinnt immer stärker an Bedeutung. Jede und Jeder kann sein persönliches Risiko durch eine gute Versicherung minimieren. Angst jedoch bleibt weiterhin nicht versicherbar. Was aber gut versichert werden kann sind unvorhersehbare Ereignisse, die den Reisenden oder Mitreisende betreffen.« Zusätzliche Sicherheit erhalte man durch die Buchung einer Pauschalreise, da sich der Veranstalter um die Belange der Reisenden kümmern muss – sei es, dass eine Reise nicht angetreten werden kann oder abgebrochen werden muss, der Flug ausfällt oder die Airline streikt.

Steigende Risiken durch Klimawandel

Tropenmediziner Herwig Kollaritsch sprach über die Entwicklung von neuen Reiserisiken aufgrund steigender globaler Temperaturen. Dazu zählen insbesondere die veränderten Lebensräume von Insekten, die das Risiko für übertragbare Krankheiten erhöhen. »Wir Reise-Mediziner können nicht jedes Risiko kalkulieren, wir können aber korrekten Beistand liefern«, so sein Fazit.

Markus Wadsak © Ulrike Rauch
Markus Wadsak © Ulrike Rauch

Meteorologe, Klimabotschafter und ORF-Wettermoderator Markus Wadsak nahm Stellung zu den potentiellen Gefahren beim Reisen, die durch den Klimawandel ausgelöst oder mitverursacht werden: »Durch die globale Erwärmung häufen sich Extremwetterereignisse, Unwetter und Katastrophen. Unsere Infrastruktur und Schutzvorkehrungen reichen da oft nicht mehr aus. Im Vorfeld einer Reise sollte man sich unbedingt informieren und absichern.« Ein erfreulicher Trend sei die nachhaltige Destinationsentwicklung, die vielerorts stattfinde.

Nicht den Kopf in den Sand stecken

Der zweite Teil des Symposiums thematisierte tiefsitzende Ängste wie Kidnapping, behördliche Willkür, sowie Flugangst. Der frühere ORF-Journalist Roland Adrowitzer widmete sich in seinem Vortrag der geopolitischen Weltlage und warnte davor, den Kopf in den Sand zu stecken. Vielmehr empfiehlt er Reisenden, sich vor Antritt der Reise über die Risiken in den Urlaubsländern zu informieren. Auch der Unternehmer Kamran Ghaderi, der sieben Jahre unschuldig im Iran inhaftiert war, rät eindringlich, sich auf den Seiten des Außenministeriums in Bezug auf Reisewarnungen und Reisehinweise zu informieren.

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